Gerücht um PlayStation-Strategie: Zieht sich Sony bei Singleplayer-Hits wieder vom PC zurück?
Die Diskussion um PlayStations PC-Strategie nimmt wieder Fahrt auf. In einem aktuellen Podcast behauptet Windows-Central-Redakteur Jez Corden, er habe von einer „sehr guten Quelle“ gehört, dass PlayStation seine Pläne für PC deutlich zurückfährt, zumindest bei den großen, Story-getriebenen Singleplayer-Spielen. Was heißt das für die PC-Version von Ghost of Yōtei? Live-Service-Titel sollen dagegen weiterhin zeitgleich auf Konsole und PC erscheinen.
Das Pikante daran: Noch vor Kurzem hatte Corden öffentlich darüber spekuliert, dass Day-One-Releases auf PC bei PlayStation näher rücken könnten. In der Community sorgt der plötzliche Kurswechsel deshalb für jede Menge Stirnrunzeln.
Was behauptet Jez Corden genau?
Im Podcast beschreibt Corden (bekannt von Windows Central) zunächst, warum es für Sony eigentlich logisch wäre, PC stärker zu nutzen: Steam mache Spiele leichter „viral“, die Reichweite sei größer, und PlayStation-Marken könnten so zusätzlich an Popularität gewinnen. Doch dann folgt der Bruch: Er habe gehört, dass bei Sony intern eher das Gegenteil passiere, man ziehe sich bei PC-Plänen zurück. Die angeblichen Cross-Buy-Icons und PS/PC-Logos, die Dataminer im PlayStation-Backend gefunden hatten, sollen laut seiner Quelle nur „alte Builds“ sein, die nie genutzt würden.
Die These des Insiders:
- Singleplayer-Titel wie etwa Ghost of Yōtei könnten gar nicht mehr oder nur noch viele Jahre später auf dem PC erscheinen.
- Live-Service-Games sollen weiterhin am gleichen Tag wie der PlayStation-Release auf PC kommen, weil Reichweite und Monetarisierung dort entscheidend sind.
- Die bisherigen PC-Ports hätten den „Ausschlag“ für Sony nicht stark genug verändert. Vor allem, weil sie spät kamen und der Hype schon abgeflacht war.
Damit zeichnet Corden das Bild einer Sony-Strategie, die wieder stärker in Richtung „Nintendo-Modell“ geht: Exklusivität als Kern der Plattform. Anscheinend möchte man nicht das auf der kommenden Steam-„Heimkonsole“ (ist eigentlich ein Mini-Gaming-PC) und der nächsten Xbox-Konsole, die auf Windows basiert und ebenfalls so etwas wie ein Gaming-PC für das Wohnzimmer ist, neue Singleplayer-PlayStation-Titel gespielt werden können.

Wird es eine PC-Version von Ghost of Yōtei nie geben? Zahlen sich PC-Ports für Sony nicht aus? Eine aktuelle Diskussion macht ein Fass auf. – Bild: Sucker Punch
Community: Misstrauen gegenüber Corden und viele Fragezeichen?
Auf Reddit kommt diese Aussage allerdings nicht als große Enthüllung an, sondern eher als „neuer Zickzack-Kurs“ eines Insiders. Viele Kommentatoren erinnern daran, dass Corden erst vor wenigen Tagen sehr selbstbewusst in die andere Richtung argumentiert habe. Jetzt wirkt es auf sie wie ein klassischer „Walkback“: erst eine steile These, dann ein Gerücht in die entgegengesetzte Richtung. Viele meinen das es eher eine Meinung ist, als „harte Insider-Infos“. Die Community meint er solle sich weiterhin mit Xbox und Microsoft beschäftigen, wo er nachweislich gute Kontakte hat.
Abseits der Person Corden stellt sich die spannende Frage: Wäre ein Rückzug von PC bei Singleplayer-Hits überhaupt plausibel?
Ja, wenn man darüber nachdenkt wie stark die Singleplayer-Spiele für PlayStation sind und welche Bedeutung sie haben. Exklusivität verkauft eben Hardware. Wenn Prestige-Titel zu früh auf PC erscheinen, sinkt der Anreiz, sich eine PlayStation zu kaufen. Diesen „Fehler“ hat Microsoft getan. Selbst ich bin einer jener Menschen die früher immer eine Xbox hatten, aber heute nicht mehr. Ich bekomme sowieso alle Xbox-Spiele auch am PC.

Microsoft geht mit Xbox komplett andere Wege. Man wird weiterhin Spielkonsolen machen, aber veröffentlicht keine Konsolen-Exklusive-Titel seit Jahren! Halo: Campaign Evolved (im Bild) erscheint sogar 2026 für PlayStation 5! – Bild: Halo Studios
Was bedeutet das für kommende PC-Spiele wie Ghost of Yōtei & Co.?
Konkret sorgt das Gerücht vor allem bei Spielern für Diskussionen, die bisher darauf gesetzt haben, Sonys große Singleplayer-Hits irgendwann auf PC nachzuholen. Wenn Corden recht hat, könnte sich dieses Fenster weiter nach hinten verschieben oder bestimmte Marken komplett ausschließen. Für viele PC-Spieler ist der Zeitfaktor entscheidend. Wer Jahre warten muss, verliert oft schlicht das Interesse. Dann kennt man die komplette Story bereits schon aus Streams oder Videos.
Wenn Sony wieder konsequenter auf Exklusivität setzt, sei das für sie sogar ein Grund, doch wieder zur nächsten PlayStation zu greifen, die bekanntlich 2027 kommen soll.
Unterm Strich bleibt: Dieses „PlayStation zieht sich vom PC zurück“-Narrativ basiert aktuell auf einer einzigen Insider-Aussage, deren Absender in der Community umstritten ist. Bis Sony selbst klar Stellung bezieht, gilt wie so oft: Gerücht bleibt Gerücht. Spannend ist das Thema trotzdem. Immerhin könnte sich niemand Super Mario und andere Nintendo-Marken am PC vorstellen.


