Fast Fashion im Fokus: Deutsche Umwelthilfe verschenkt gerettete Kleidung aus Afrika
Im Zuge einer innovativen Aktion hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf die Problematik der Fast Fashion aufmerksam gemacht, indem sie entsorgte Kleidungsstücke von afrikanischen Müllhalden rettete, um sie über ihre Webseite kostenlos anzubieten. Gegen eine geringe Portogebühr sowie ein Pfand für die Mehrweg-Verpackung konnten Interessierte aus einer Auswahl von 40 Kleidungsstücken wie Shirts, Röcken, Rucksäcken und Westen wählen. Bereits nach kurzer Zeit waren viele Artikel vergeben, was das große Interesse an diesem Thema unterstreicht.
Die Aktion soll das Bewusstsein für die Überproduktion von Textilien und die damit verbundenen negativen Effekte schärfen. Denn oftmals werden Bekleidungsstücke nach nur kurzem Gebrauch weggeworfen, wodurch enorme Textilmüllberge – etwa in Ghana – entstehen. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisiert diese Entwicklung scharf und fordert von Bundesumweltminister Carsten Schneider stärkere Regulierungen, um den rücksichtslosen Konsum von Billigmode zu bremsen, die wertvolle Ressourcen verbraucht und zur Umweltverschmutzung beiträgt.
Zudem betont Metz die Notwendigkeit einer erweiterten Herstellerverantwortung, die sich nicht nur auf den Verkauf beschränken sollte, sondern auch das Lebensende der Produkte umfasst. Ein solcher Ansatz könnte über die Schaffung eines Fonds finanziert werden, der nachhaltige Geschäftsmodelle unterstützt. In diesem Sinne hat DUH-Umweltschützerin Viola Wohlgemuth, nach einer investigativen Reise nach Accra, Ghana, über die dortigen Bedingungen berichtet. Sie fand vor Ort verheerende ökologische und soziale Auswirkungen vor, die auf den unregulierten Textilmüll zurückzuführen sind. Wohlgemuth appelliert eindringlich an die Modebranche, verstärkt auf recyclefähige Materialien zu setzen, um diese unerfreuliche Entwicklung zu stoppen.

