Europas Gemeinschaftswährung im Stillstand: Euro trotzt schwachen Konjunkturdaten
Der Euro zeigt sich zum Wochenbeginn von seiner standhaften Seite und verharrt nahezu unverändert bei einem Kurs von 1,1519 US-Dollar. Zwar konnte die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich leichte Gewinne verbuchen, gab diese jedoch im weiteren Verlauf wieder ab. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs indes auf 1,1544 US-Dollar fest, nachdem er am Freitag noch bei 1,1520 zu finden war. Der Dollar zeigte unterdessen leichten Aufwärtstrend und kostete nun 0,8662 Euro.
Die schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland, insbesondere das überraschend gesunkene Ifo-Geschäftsklima, konnten dem Euro keinen Abbruch tun. Analyst Christoph Swonke von der DZ Bank äußerte sich enttäuscht über die trüben Zukunftserwartungen, die den Indikator belasten. Er führte an, dass die Unternehmenswelt wenig Vertrauen in die fiskalischen Maßnahmen der deutschen Regierung aus Union und SPD setzt, da ernsthafte Strukturreformen ausbleiben.
Der Markt reagierte zudem zurückhaltend auf den umstrittenen, 28 Punkte umfassenden Friedensplan zur Beilegung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Trotz einer überarbeiteten Version des Plans, die in Verhandlungen in Genf entstanden ist, blieb die erhoffte Marktbewegung aus.
Ein Kommentar der Landesbank Hessen-Thüringen unterstrich die Schwierigkeiten des Euro, im Verhältnis zum Dollar markante und nachhaltige Gewinne zu erzielen. Indes spekulieren Experten über die Absichten der US-Notenbank Fed, die bei ihrer Sitzung im Dezember möglicherweise auf eine weitere Zinssenkung verzichten könnte, was dem Dollar zusätzlichen Schub verleiht.
Neben dem Dollar notierte der Euro gegenüber anderen bedeutenden Währungen mit einem Referenzkurs von 0,88040 britischen Pfund, 181,22 japanischen Yen und 0,9324 Schweizer Franken. Auch Gold erlebt einen Anstieg, wobei die Feinunze zuletzt 4.091 Dollar kostete – ein Anstieg um 26 Dollar im Vergleich zum vorherigen Freitag.

