Eskalation im Gazastreifen: Schifa-Krankenhaus als Kampfzone und politische Entwicklungen
Im Schatten der Kriegswirren des Gazastreifens ist das Schifa-Krankenhaus, das größte medizinische Zentrum des Gebiets, zum Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und Kämpfern der islamistischen Hamas geworden. In einer nächtlichen Operation, die als präziser Einsatz beschrieben wurde, sind israelische Soldaten von bewaffneten Hamas-Angehörigen unter Beschuss genommen worden. Die Armee reagierte auf den Angriff und meldete Treffer, während sie ihre Operationen sowohl am Boden als auch aus der Luft fortsetzte und Festnahmen vornahm.
Israelische Militärvertreter stellten fest, dass hochrangige Hamas-Mitglieder das Krankenhaus als Befehlszentrum für terroristische Aktionen nutzen. Laut Armeesprecher Daniel Hagari waren dortige Anführer der Hamas dabei, sich neu zu gruppieren, um die Angriffe auf Israel zu koordinieren. Die Truppen, die auf den bedachten Vormarsch und den Schutz der Unbeteiligten angewiesen wurden, blieben in Alarmbereitschaft, doch wurde den Patienten und dem Personal kein Evakuierungszwang auferlegt.
Parallel zu den militärischen Aktionen setzt Israel seine diplomatischen Bemühungen fort und sendet eine Delegation nach Katar, um indirekte Gespräche über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen wieder aufzunehmen. Geleitet vom Mossad-Chef David Barnea, erhält die Delegation ein breites Mandat für die in Doha stattfindenden Verhandlungen.
Während sich Israel auf mögliche Offensive in Rafah vorbereitet, was nach Einschätzung von Analysten und Amtsträgern als wesentliches Druckmittel in den Gesprächen gilt, hat Premierminister Benjamin Netanjahu die Entschlossenheit seines Landes für das Erreichen der Kriegsziele deutlich gemacht. Die Stadt Rafah könnte einen militärischen Brennpunkt darstellen, wobei der Zeitpunkt und die Dauer solcher Maßnahmen noch undefiniert sind.
Die US-Regierung betonte wiederum die Notwendigkeit einer Feuerpause und der humanitären Hilfe für Gaza, wobei Präsident Joe Biden auf die Zweistaatenlösung als den einzigen Weg zu anhaltendem Frieden pochte – eine Position, die sowohl von Israel als auch der Hamas abgelehnt wird.
Israel führt derweil seine Jagd auf Hamas-Führungspersonal fort und hat bei einem früheren Einsatz Mitte November einen Tunnelkomplex im Krankenhausgelände aufgedeckt. Die komplette Neutralisierung der Tunnelnetzwerke könnte sich nach Experteneinschätzungen noch über das Jahr hinziehen.
In einem neueren Vorstoß hat die Hamas ihre Forderungen für die Wiederaufnahme von Verhandlungen modifiziert und signalisiert Bereitschaft zu Gesprächen. Nach einem kürzlich vorgelegten Vorschlag zeigt sich die Hamas dazu bereit, Geiselfreilassungen ohne vorheriges Kriegsende zu ermöglichen, was eine Annäherung an einen mehrstufigen Plan darstellt und Israel zur Wiederaufnahme der Gespräche in Katar bewogen hat. (eulerpool-AFX)