Energieaktien im Wellental: Wenn Euphorie der Realität weicht
Der Höhenflug der Energieaktien, der noch im Herbst für Aufsehen sorgte, scheint in dieser Woche an Glanz eingebüßt zu haben. Besonders Aktien aus den Bereichen Kernenergie und erneuerbare Energien befinden sich im freien Fall.
Im Spätsommer und frühen Herbst konzentrierten sich die Marktaktivitäten auf Rechenzentren und deren massiven Energiebedarf zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Kernenergie wurde als mögliche Lösung diskutiert, ebenso wie Solarenergie, die in Verbindung mit Batteriespeichern rasch einsatzbereit gemacht werden könnte.
Nun lässt die Euphorie über die steigende Energienachfrage nach, was sich im Kursrückgang der Unternehmen NuScale und Sunnova widerspiegelt. Während NuScale in der Zukunft eine bedeutende Rolle im Bereich der Kernenergie spielen könnte, bleibt der Weg zu signifikanten Umsätzen noch lang.
Sunnova, eines der größten Unternehmen für Solaranlagen auf Dächern, passte zwar theoretisch gut zu den schnell wachsenden Anforderungen von Rechenzentren, steht jedoch in einem hart umkämpften Markt. Zudem hat sich die Hoffnung, dass niedrigere Zinsen der US-Notenbank zu günstigeren Krediten für Energiebauer führen, nicht bewahrheitet. Die Zinsen sind seit September gestiegen und stagnierten über das letzte Jahr.
Ob Solarpark oder Atomkraftwerk – höhere Zinsen führen zu teurerer Energie. Steigende Zinsen schlagen sich oft negativ auf erneuerbare Energiewerte nieder, und diese Woche erleben wir die verspätete Reaktion auf Nachrichten, die längst bekannt waren.
Viele der früher gehypten Aktien können nicht mehr an ihre pandemiebedingten Bewertungen anknüpfen. Investoren haben es satt, Unternehmen zu finanzieren, die fortlaufend Verluste einfahren.
Ein Paradebeispiel ist FuelCell Energy: Trotz eines 1-zu-30 Aktiensplits im letzten Monat fällt der Kurs weiter. Wenn der Aktienpreis sinkt, wird die Kapitalbeschaffung zunehmend schwieriger, was zu einem negativen Teufelskreis führen kann.
Letztlich zeigt sich, dass Spekulationen im Herbst die Energieaktien nach oben trieben, das Momentum jedoch verloren ging. Zurück bleibt die nüchterne Realität der fundamentalen Leistung dieser Aktien, die allesamt derzeit nicht profitabel sind.

