Einnahmen von LeoVegas steigen trotz Umbrüchen auf dem Markt

Im ersten Quartal konnte man sich im Hause LeoVegas über einen Umsatzanstieg von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr freuen. Damit zeigt die Glücksspielseite, dass auch die neuen Regulierungen dem Markt nichts anhaben können. Online Casinos florieren nach wie vor. Wir haben uns einmal angesehen, wo in Europa die wichtigste Kundschaft von LeoVegas sitzt und was es mit den neuen Glücksspielregeln auf sich hat.
Umsätze in Deutschland sanken
Außerhalb von Deutschland stieg der Umsatz für LeoVegas im ersten Quartal um rund 19%. In Deutschland sah es dagegen ganz anders aus. Vergleicht man die Umsätze mit dem vorherigen Quartal, so ist von einem Verlust von 60,9% die Rede. Entsprechend haben andere Märkte für LeoVegas deutlich an Bedeutung gewonnen. Das Unternehmen gab zum Beispiel an, dass rund 38% des Umsatzes aus den nördlichen Ländern kamen. Man bestätigt, dass man die Auswirkungen auf den deutschen Markt sehr spürte. So jedenfalls äußerte sich Gustaf Hagman, Präsident und Chief Executive von LeoVegas. Er thematisierte die neuen Beschränkungen, welche mit einer verzerrten Wettbewerbssituation einhergingen.
Den Seiten, die sich an die neuen Regeln anpassen, stehen nun die Glücksspielanbieter gegenüber, die von neuen Glücksspielstaatsvertrag weitestgehend ignorieren. In vielen EU-Casinos wurde das Angebot noch nicht angepasst. Deshalb kann dort weiterhin mit sehr hohen Einsätzen gespielt werden. Auch viele Bonusaktionen und ein wesentlich umfangreicheres Spieleportfolio gibt es auf den Seiten. Casino-Insider nodepositfriend.com bestätigte ebenfalls, dass Spieler vermehrt nach Casinos ohne deutsche Lizenz suchten. LeoVegas geht sogar davon aus, dass sich 70-80% des deutschen Casinomarktes aktuell auf Betreiber verlagerten, die sich gegen die neuen Regeln sträubten.
Insgesamt rosige Aussichten für LeoVegas
Bei LeoVegas hofft man nun, dass die deutsche Behörde bald Klarheit schafft. Der deutsche Lizenzgeber muss aktiv werden, um ein erfolgreiches Lizenzsystem zu gewährleisten. Aktuell ist zu beobachten, dass die klassischen Casinospiele mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle für Anbieter wie LeoVegas sind. Insgesamt stiegen die Einzahlungen der Kunden im ersten Quartal, aber eben nicht auf deutscher Seite. Hier hielt man sich eher bedeckt oder entschied sich, wie vom Vorstand bereits erwähnt, für Casinos, die sich nicht an die neuen Regeln halten. Trotzdem freut sich der Glücksspielanbieter über einen internationalen Kundenstamm, welcher der Seite treu blieb. So waren Rekordzahlen möglich – auch wenn die Unternehmer sicher mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachten, wie die Umsätze auf dem deutschen Markt gleichzeitig sinken.
Hagman äußerte sich zudem zur Übernahme der Sportwettenmarke Expekt, die zur Betclic Group gehörte. Gleichzeitig ist von einem neuen Entwicklerstudio die Rede sowie von Anteilen an dem Startup SharedPlay. So scheinen die Segel auch für die kommende Zeit auf Erfolgskurs zu stehen. Mit Blue Guru Games hat sich LeoVegas außerdem viel vorgenommen: Erstmals möchte das Unternehmen eigene Casino-Software herstellen. Hagman sagte, man habe lange Zeit erfolgreich mit externen Anbietern gearbeitet und exklusive Spiele zur Verfügung gestellt. Nun sei es Zeit für den nächsten Schritt und eigene Online-Glücksspiele.
Wie entwickelt sich der Online-Glücksspielmarkt in Deutschland?
LeoVegas ist eines der bedeutendsten Unternehmen auf dem Glücksspielmarkt. Dass die Betreiber nun von extremen Umsatzeinbußen auf dem deutschen Markt berichten, ist bezeichnend für die aktuelle Ungewissheit. Auch aus anderen Quellen wissen wir, dass es sich mit der neuen Glücksspielverordnung schwieriger gestaltet als gedacht. Während einige Seiten ihre Angebote anpassen, werben andere Casinos mit EU-Lizenzen weiterhin mit riesigen Bonuspaketen, Jackpot Slots und Live Spielen. All das findet man in Casinos mit deutscher Lizenz künftig nicht mehr. So entsteht die von LeoVegas thematisierte Verzerrung des Wettbewerbs: Deutsche Spieler entscheiden sich natürlich gern für Seiten, die ihnen keine Limits setzen und größere Bonuspakete anbieten. Die Plattformen, die sich bereits jetzt an die am 1. Juli in Kraft tretenden Gesetze halten, gucken in die Röhre, obwohl sie eigentlich alles richtig machen.
Deutschland duldet diese Seiten aber weiterhin. Gleichzeitig wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die deutsche Lizenz verpflichtend ist, um die Glücksspiele in Deutschland anbieten zu dürfen. Einige Casinos berufen sich aber auf die Dienstleistungsfreiheit in der EU. Sie bleiben beim gewohnten Spieleportfolio, den hohen Limits und den vielen Bonusaktionen. Wer den Kampf am Ende gewinnt, ist noch ungewiss. In jedem Fall muss Deutschland aktiv werden und Klarheit schaffen. Doch da selbst die Einigung auf einheitliche Regeln für die Bundesländer bereits eine große Herausforderung war, ist anzunehmen, dass auch in Bezug auf die EU-Casinos vorerst mit endlosen Diskussionen und wenig Taten zu rechnen ist. Momentan steht LeoVegas also symbolisch für ein Casino, das sich an die Regeln hält, auf dem deutschen Markt aber den Kürzeren zieht. Dass das Glücksspielgeschäft für das Unternehmen trotzdem boomt, zeigt sich an den besser regulierten Märkten in der EU. Ob Deutschland sich die nordischen Länder zu einem guten Vorbild nimmt, werden wir sehen.

