Einflussreiche Spekulation: Der Euro trotzt dem Dollar im Zeichen des "Hassett-Effekts"
Der Euro erweist sich im US-Handel als widerstandsfähig und notiert bei 1,1595 Dollar, was etwas über dem Niveau des frühen europäischen Handels liegt. Die gesteigerte Erwartung an eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,1577 Dollar, nach 1,1551 Dollar am Vortag.
Ein interessanter Aspekt ist der sogenannte "Hassett-Effekt", wie Stephen Innes von SPI Asset Management erläutert. Dieser Effekt verweist auf die steigenden Marktgerüchte, dass Kevin Hassett, Vorsitzender des Nationalen Wirtschaftsrats und Berater von US-Präsident Donald Trump, der Favorit für die Nachfolge von US-Notenbankchef Jerome Powell sein könnte. Hassett gilt als Verfechter einer lockeren Geldpolitik, was den Devisenmärkten Aufwind verleiht.
Präsident Trump steht Powell seit geraumer Zeit skeptisch gegenüber und hat wiederholt Zinssenkungen gefordert. Sollte Hassett an die Spitze der Fed rücken, könnte dies eine neue geldpolitische Ausrichtung nach sich ziehen. Die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Mitte Dezember wird mit Spannung erwartet, da die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung auch laut marktseitiger Einschätzung der Landesbank Helaba zugenommen hat. Dennoch, eine klare Mehrheit innerhalb der Fed für einen solchen Schritt scheint derzeit noch nicht gegeben.

