Ein heißes Rennen um das Bürgermeisteramt: New York zwischen Trump, Mamdani und alten Rivalitäten
Die Bürgermeisterwahlen in New York City sind in vollem Gange, und das politische Klima könnte kaum aufgeheizter sein. Präsident Donald Trump hat sich zu Wort gemeldet und versucht, den Siegeszug des linken Demokraten Zohran Mamdani zu bremsen. Der Präsident machte auf seiner Plattform Truth Social keine Umschweife und warnte, dass ein Sieg Mamdanis für die Stadt fatale Folgen haben könnte.
Bei einem Erfolg des als "kommunistisch" betitelten Kandidaten drohte Trump mit der Kürzung von Bundesmitteln auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum, was der Stadt das Überleben erschweren könnte. Gleichzeitig steht Mamdani Rede und Antwort und kontert mit einer klaren Ansage: Die Krise der New Yorker Arbeiterklasse und die explodierenden Lebenshaltungskosten stehen im Zentrum seines Wahlkampfes.
Während Trump die Aufmerksamkeit darauf gelenkt hat, so betont Mamdani, will er tatsächlich gegen die Missstände handeln – ein mutiger Kontrast, der seinem Gegner sichtlich Unbehagen bereitet. Der Wahltag ist gekommen, die Spannung steigt, und die New Yorker strömen in die Wahllokale.
Schon früh am Morgen bildeten sich lange Schlangen, und auch mehr als 700.000 Stimmen wurden bereits im Voraus abgegeben. Vor den Wahllokalen herrscht eine Mischung aus Hoffnung und Skepsis.
Der erst kürzlich in das politische Rampenlicht getretene Mamdani liegt in den Umfragen deutlich vor dem unabhängigen Andrew Cuomo, einem ehemals prominenten Gouverneur. Im republikanischen Lager rechnet man Curtis Sliwa wenig Chancen aus, was selbst Trump dazu veranlasste, Sliwa als indirekten Wegbereiter für Mamdani zu bezeichnen.
In einem überraschenden Schachzug hat sich Trump dazu entschlossen, seine Unterstützung Cuomo zuzusprechen, einem Kandidaten, der sich in der Vergangenheit deutlich gegen Trump positioniert hatte. Dieser Schritt wird von Analysten als Versuch gedeutet, eine größere Bedrohung durch Mamdani abzuwehren. Die Szene erhielt weitere Würze durch den unerwarteten Aufruf von Tech-Milliardär Elon Musk, der – scheinbar mit einem Augenzwinkern – zur Wahl Cuomos aufrief und Mamdanis Namen bewusst falsch schrieb, was die politische Farce zusätzlich würzt.
Zohran Mamdani bringt einen frischen Wind in die Debatte. Als Sohn indischstämmiger Eltern in Uganda geboren, stellt er mit seiner Kandidatur ein Novum dar. Sein Wahlkampf ist ausgerichtet auf eine soziale Umverteilung, darunter eine Mietpreisbremse und kostenlose Busse.
Bei einem Wahlsieg könnte der 34-Jährige der erste muslimische Bürgermeister New Yorks werden und sich als ernstzunehmender Gegenspieler von Trump etablieren. Insgesamt verspricht das Rennen um das Bürgermeisteramt nicht nur für das politische Klima von New York, sondern auch für die gesamte politische Landschaft der Vereinigten Staaten bezeichnend zu werden.

