Digitalrat ad acta – Unionskritik an Habecks Entsorgung unliebsamer Berater
In einem Zug digitaler Entrümpelung hat die Bundesregierung kürzlich den Beirat 'Junge Digitale Wirtschaft' aus der ministeriellen Beratungslandschaft entfernt. Dieser Schritt fiel nicht in stillschweigendes Wasser, sondern löste durchaus kontroverse Wellen aus – besonders in den Reihen der Unionsfraktion im Bundestag. Die Wirtschaftssprecherin Julia Klöckner beklagt hierbei den Verlust kritischer Stimmen: Anstatt zu reflektieren, ersetze man unbequeme Berater lieber durch das Nichts. Thomas Jarzombek sekundiert, indem er dem Wirtschaftsminister Robert Habeck neben einer Ignoranz für digitales Know-how auch die Mißachtung weiblicher Expertise in diesem Bereich vorwirft.
Das Ministerium selbst sieht die aufgelöste Struktur als Überbleibsel einer vergangenen Ära und erklärt, die Stimmen der Digitalökonomie seien keinesfalls verstummt, sondern lediglich neu geordnet. Man würde auf eine moderne Interessenvertretung setzen, die den aktuellen Anforderungen der rasant fortschreitenden Digitalisierung gerecht wird.
Es bleibt jedoch die Frage im Raum, ob mit dieser Neukalibrierung der Beratungsszenarien nicht auch ein gewisses Maß an Diversität und kritischer Auseinandersetzung auf dem Altar der Effizienz geopfert wird. Ein strategisches Umdenken, ein kalkulierter Tabula-Rasa-Akt oder ein Fehler im System-Update der Bundespolitik? (eulerpool-AFX)