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Die goldene Rettung? Warum die Bundesbank trotz Milliardenverlusten nicht ans Edelmetall geht

27. Februar 2025, 17:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Die goldene Rettung? Warum die Bundesbank trotz Milliardenverlusten nicht ans Edelmetall geht
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Die Deutsche Bundesbank hält 3352 Tonnen Gold, den zweitgrößten nationalen Schatz weltweit. Trotz historischer Milliardenverluste bleibt ein Verkauf ausgeschlossen.
3352 Tonnen pures Gold. Der zweitgrößte Schatz der Welt. Und doch bleibt er unter Verschluss. Während die Deutsche Bundesbank den größten Verlust ihrer Geschichte verbucht, bleibt eine mögliche Finanzspritze durch Goldverkäufe tabu. Warum?

Historische Verluste – doch das Gold bleibt unangetastet

Die Zahlen sind beunruhigend: 19,2 Milliarden Euro Minus weist der jüngste Geschäftsbericht der Bundesbank aus. Noch nie in ihrer Geschichte stand die deutsche Notenbank so tief in den roten Zahlen.

Jahresabschluss 2024
Statement bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Geschäftsberichts 2024 der Deutschen Bundesbank

Zum Vergleich: Der bislang größte Verlust aus dem Jahr 1978 lag bei „nur“ 4,9 Milliarden Euro. Dass die Bundesbank trotz dieses dramatischen Einbruchs nicht als überschuldet gilt, verdankt sie vor allem einem: Gold.

Der Wert des Edelmetalls explodiert

Der Goldbestand der Bundesbank hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Wertsteigerung hingelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Schatz um satte 70 Milliarden Euro wertvoller geworden.

Das reicht locker, um die aktuellen Verluste auf dem Papier auszugleichen. Und doch betont Bundesbankpräsident Joachim Nagel unmissverständlich: Verkauft wird nicht.

„Ich denke keine Nanosekunde darüber nach“

Klare Worte von der Spitze der Notenbank. „Gold ist der Vertrauensanker für die Bevölkerung und für unsere Bilanz“, erklärte Nagel auf der jüngsten Pressekonferenz. Begehrlichkeiten, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer wieder aufkommen, erteilte er eine deutliche Absage. Auch künftig werde die Bundesbank nicht über einen Verkauf nachdenken.

Die Bundesbank verbucht mit 19,2 Milliarden Euro das größte Defizit ihrer Geschichte. Hauptgrund sind die Altlasten der lockeren Geldpolitik der EZB.

Teure Altlasten – das Erbe der Niedrigzinspolitik

Warum ist die Bundesbank überhaupt in so große Schwierigkeiten geraten? Die Antwort liegt in der Vergangenheit. Über Jahre hinweg kaufte die Europäische Zentralbank (EZB) im großen Stil Staatsanleihen – ein Programm, an dem sich die Bundesbank beteiligen musste.

Die Konsequenz: eine Bilanz voller niedrig verzinster Wertpapiere, die sich in der aktuellen Hochzinsphase als Milliardengrab entpuppen.

Zinsmarge im Keller

Während die Bundesbank ihre Anleihen hält, muss sie gleichzeitig hohe Zinsen an die Banken zahlen, die bei ihr Geld parken. Das Ergebnis: eine negative Zinsmarge von 3,28 Prozentpunkten – und ein desaströses Finanzergebnis.

Schon 2023 wäre ein Milliardenverlust angefallen, doch damals halfen Rückstellungen aus besseren Zeiten aus. Diese sind nun fast aufgebraucht.

Keine Besserung in Sicht

Auch in den kommenden Jahren dürfte die Bundesbank weiter Verluste schreiben. Selbst wenn die Lage sich bessert, wird der Bund lange warten müssen, bis wieder Gewinne aus Frankfurt fließen. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) könnte es bis 2032 dauern, ehe die Bundesbank wieder Geld an den Staat überweist.

Deutschland und sein Gold: Wo lagert der Schatz?

Ein Drittel des Bundesbank-Goldes liegt nicht einmal in Deutschland, sondern in den USA. Genauer gesagt: in den Tresoren der Federal Reserve in New York. Ein heikler Punkt, der immer wieder für Diskussionen sorgt. Warum lagert Deutschland sein Gold so weit entfernt?

Die Antwort reicht bis in die Zeit des Kalten Krieges zurück: Die damalige Bundesrepublik wollte verhindern, dass das nationale Gold im Falle einer sowjetischen Invasion in falsche Hände gerät.

Heute betont die Bundesbank, dass das Vertrauen in die Fed als Verwahrstelle ungebrochen ist. Regelmäßig würden die Bestände kontrolliert – und Nagel versichert, dass er keine „schlaflosen Nächte“ wegen des in Amerika gelagerten Goldes habe.

Finanzen / Reichtum
[InvestmentWeek] · 27.02.2025 · 17:00 Uhr
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