Debatte um Klimastudie: Korrekturen und neue Perspektiven
Eine renommierte Klimastudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wurde nach der Kritik zahlreicher Forscher zurückgezogen. Obwohl die zentrale Aussage weiterhin gültig bleibt, übersteigen laut der Studie bis 2050 die wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel die Ausgaben für Klimaschutzmaßnahmen erheblich. Ursprünglich im April 2024 im Fachjournal "Nature" veröffentlicht, musste die Studie aufgrund von Diskrepanzen zu Wirtschaftsdaten überarbeitet werden.
Hervorgerufen wurde die Kritik durch Solomon Hsiang von der Stanford University sowie zwei weiteren amerikansichen Forschern. Sie bemerkten deutliche Abweichungen der Wirtschaftsdaten Usbekistans im Vergleich zu denen der Weltbank, was wesentliche Auswirkungen auf die Klimaprognosen hatte. Diese Unterschiede resultierten aus fehlerhaften Umrechnungen der Wachstumsdaten und führten zu einer zu optimistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel.
Zusätzlich wurde von Christof Schötz, TUM und PIK, auf die Vernachlässigung regionaler statistischer Korrelationen hingewiesen. Diese Unachtsamkeit resultierte in einer Unterschätzung der statistischen Unsicherheiten. Um diesen Bedenken zu begegnen, hat das Team um Leonie Wenz die Studie überarbeitet und für die wissenschaftliche Diskussion online bereitgestellt. Nach einer Neubewertung könnten die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen bis zur Jahrhundertmitte um 17 Prozent niedriger sein als zuvor angenommen.
Leonie Wenz betont, dass die wesentlichen Erkenntnisse der Studie weiterhin von wachsender Fachliteratur gestützt werden. Es gäbe vermehrt Belege dafür, dass die Schäden des Klimawandels gravierend seien und ein ökonomisches Argument für verstärkten Klimaschutz liefern. Die Forschergemeinschaft soll nun Feedback zur überarbeiteten Version beitragen, bevor die Studie erneut zur Begutachtung eingereicht wird.

