Das Ende der braunen Schale: Weiße Eier eroberten den Markt
Es zeichnet sich ein Trend am Eiermarkt ab, der für manch traditionellen Verbraucher eine Umstellung darstellen könnte: Die gewohnte Vielfalt von braunen und weißen Eiern wird in naher Zukunft in den Supermarktregalen wohl der Vergangenheit angehören. Henner Schönecke, der Bundesverbandsvorsitzende der deutschen Eiererzeuger, teilte gegenüber Medien mit, dass der Anteil brauner Eier bereits deutlich rückläufig sei und vermutlich bald gänzlich aus Supermärkten verschwinden könnte.
Schönecke erklärte den Hintergrund dieser Entwicklung: Viele Züchter bevorzugen mittlerweile die Zucht weißer Hühner. Diese seien in der Haltung unkomplizierter und agiler, fänden ihre Nahrung sowie Wasser selbstständiger und wären zudem leichter und kleiner. Das wirke sich auch auf ihre Eier aus, welche weniger anstrengend zu legen seien. Er führte weiterhin an, dass weiße Hühner eine höhere Lebensdauer und somit eine längere Legeperiode aufweisen würden.
Die Präferenz der Eierschalenfarbe ist indes genetisch bedingt und lässt sich an den Ohrläppchen der Hennen ablesen: Weißen Läppchen entsprechen üblicherweise weiße Eier, rote Ohrläppchen hingegen resultieren in der Ablagerung brauner Farbpigmente in der Eierschale. Hierbei ist anzumerken, dass das Federkleid ebenfalls oft, aber nicht immer, einen Hinweis auf die Eierfarbe geben kann.
Derzeit finden sich laut Schönecke noch circa 30 Prozent braune Eier im Handel, wobei etliche Discounter ihre Regale bereits ausschließlich mit weißen Eiern füllen. Vergleicht man dies mit der Situation von vor einem Jahrzehnt, als noch mehr braune als weiße Eier über die Ladentheken gingen, wird der Trend besonders deutlich. Eine Befragung zeigte auf, dass speziell ältere Konsumenten eine Präferenz für braune Eier haben, während jüngere Verbraucher der Farbe weniger Bedeutung beimessen und stattdessen Faktoren wie Tierwohl und regionale Erzeugung wichtiger finden.
Einem Unternehmenssprecher von Rewe zufolge spielt außerhalb der Osterzeit die Farbe der Eierschale für die Mehrheit der Konsumenten kaum eine Rolle. Der Geschmack und die Konsistenz der Eier wurden im Zuge der Zuchtverbesserung harmonisiert, weswegen es heutzutage keinen spürbaren Unterschied zwischen braunen und weißen Eiern gibt. Sowohl für die Konsumenten als auch für die Produzenten bedeutet der Wechsel auf weiße Eier somit keine wesentlichen Umstände. Dennoch stellt der Trend eine markante Veränderung im Eiergeschäft dar. (eulerpool-AFX)
