Dämpfer für den DAX: Dezember-Auftakt drückt auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt
Der Dezember beginnt für den deutschen Aktienmarkt mit einem deutlichen Rückschlag, nachdem die Vorwoche noch von Aufschwüngen geprägt war. Der Dax verlor zum Wochenbeginn 1,04 Prozent und fiel auf 23.589,44 Punkte zurück, während der MDax mit den mittelgroßen deutschen Unternehmen um 1,54 Prozent auf 29.475,82 Punkte sank.
Grund für die gedämpften Aussichten ist unter anderem eine Rede des japanischen Notenbankchefs Kazuo Ueda, deren Interpretation auf eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan im Dezember hindeutet. Angesichts dieser globalen Unsicherheiten warnte Analystin Christine Romar von CMC Markets vor zu viel Optimismus für die deutsche Konjunktur. Sie verwies dabei auf die schlechter als erwartete Stimmung im verarbeitenden Gewerbe im November.
Der EuroStoxx 50 verhielt sich nahezu unverändert, während London leichte Verluste hinnehmen musste und der Markt in Zürich leichte Gewinne verbuchte. An der Wall Street gab der Dow Jones Industrial um rund 0,4 Prozent nach.
Besonders getroffen wurde die Airbus-Aktie, die um 5,9 Prozent fiel. Ursächlich sind technische Schwierigkeiten in einem Flugkontrollrechner der A320-Reihe, die ein Software-Update für etwa 6.000 Flugzeuge erforderlich machen. Zudem sind Nacharbeiten an Rumpfteilen neuer A320neo-Jets nötig, was die Börse negativ aufnahm.
Auch die Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Renk und Hensoldt mussten Verluste zwischen 2,2 und 4,7 Prozent hinnehmen. Trotz vorheriger Kurssteigerungen von bis zu 162 Prozent im Jahresverlauf gaben auch Thyssenkrupp und sein Tochterunternehmen TKMS, das im Marineschiffbau tätig ist, mit Verlusten von 4,4 Prozent und 5,0 Prozent nach.
Positiv verlief der Handel für die Lufthansa-Aktien, die einen Kursgewinn von 1,0 Prozent verzeichneten. Grund ist ein optimistischer Jahresausblick von JPMorgan, der bessere Bedingungen im Langstreckenverkehr prognostiziert. Ein Upgrade der Bewertung von "Underweight" auf "Neutral" trieb den Kurs auf ein Zweijahreshoch.
Die Puma-Aktien profitierten von Übernahmespekulationen und legten um 3,8 Prozent zu. China’s Hersteller Anta Sports wird als interessierter Käufer genannt. Trotz dieser Tagesgewinne liegt die Aktie im Jahresverlauf noch immer mehr als 50 Prozent im Minus.

