Campingurlaub in Deutschland: Ein Wachstumsnarrativ setzt sich fort
Die Beliebtheit von Campingurlaub hat in Deutschland einen neuen Höhepunkt erreicht: Im vergangenen Jahr wurde mit sensationellen 42,9 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen ein neuer Rekord aufgestellt, so das Statistische Bundesamt. Diese Zahl bedeutet einen beeindruckenden Anstieg um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und demonstriert ein beachtliches Wachstum von fast 20 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Ein Blick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zeigt, dass sich die Übernachtungszahlen auf deutschen Campingplätzen verdoppelt haben. 2004 lag die Zahl noch bei bescheidenen 21,4 Millionen. Im selben Zeitraum ist die allgemeine Übernachtungsanzahl in Deutschland um etwa die Hälfte gestiegen, womit sich der ungebrochene Trend zum Campingurlaub klar abzeichnet.
Von dem pandemiebedingten Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 erholte sich der Sektor rasch. Untermalt wird dieser Boom durch die steigende Nachfrage nach Reisemobilen, deren Zahl im April die Marke von einer Million überschritt, wie der Caravaning Industrie Verband berichtet. Seit 2015 haben sich die Neuzulassungen dieser Fahrzeuge mehr als verdoppelt, was ins Bild eines expansionsfreudigen Marktes passt.
Doch der Aufwärtstrend hat auch finanzielle Konsequenzen. Die Preise zogen kräftig an: Wohnmobilstellplätze verteuerten sich um über ein Viertel seit dem Corona-Jahr 2020, während Campingplatzgebühren knapp unter diesem Anstieg liegen. Camperinnen und Camper zieht es vor allem an die Ostseeküste Schleswig-Holsteins, gefolgt von Schwarzwald, Nordsee und Allgäu.
Der Reiz deutscher Campingplätze hat zudem internationales Renommee: Besucher aus dem Ausland bevorzugen besonders den Schwarzwald sowie die Regionen Mosel-Saar, Eifel, Bodensee-Oberschwaben und Allgäu. Diese Destinationen erfüllen den Traum vom naturnahen Urlaub und setzen ihre Anziehungskraft ungebrochen fort.