Bafög-Reform ebnet Wege: 1000 Euro Starthilfe für Studienanfänger aus sozial schwächeren Familien
Für Studienanfänger aus finanziell weniger begüterten Verhältnissen stehen ab Herbst Neuerungen an: Die Bundesregierung hat eine Studienstarthilfe von 1000 Euro als Teil der Bafög-Reform auf den Weg gebracht. Dieses finanzielle Sprungbrett soll für die Anschaffung von Laptops oder Lehrmaterial verwendet werden. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger betonte, dass die Möglichkeit zu studieren nicht von der finanziellen Lage der Eltern abhängen dürfe. Dennoch bleibt anzumerken, dass die eigentlichen Bafög-Sätze im Zuge dieser Reform unangetastet bleiben, was seitens Gewerkschaften und Sozialverbänden kritisiert wird.
Die Neuregelung sieht vor, dass Studienanfänger, die unter 25 Jahre alt sind und beispielsweise Bürgergeld erhalten, die geplante Studienstarthilfe in Anspruch nehmen können. Mit einem Online-Antrag über das Portal „Bafög Digital“ und nach Einreichung der notwendigen Nachweise sollen die 1000 Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen, beantragt werden können. Von dieser Regelung könnten schätzungsweise 15.000 Studienanfänger profitieren.
Während eine direkte Erhöhung der monatlichen Bafög-Leistungen ausbleibt, sollen immerhin die Freibeträge um fünf Prozent steigen, um mehr Studierenden den Zugang zu erleichtern. Auch wird ein sogenanntes Flexibilitätssemester eingeführt, das in Drucksituationen gegen Ende des Studiums mehr Spielraum bietet. Währenddessen bleibt die Kritik an der Regierung nicht aus: Die GEW mahnt zu Überarbeitungen am Gesetzentwurf, und von Seiten der SPD und der Grünen wird auf Anpassungen bei den Bedarfssätzen und Wohnkosten gedrängt.
Insgesamt zeigt die Reform ein gemischtes Bild: Chancen für den einen, enttäuschte Erwartungen für den anderen. Nun bleibt es abzuwarten, welche Details sich im Laufe der Beratungen im Bundestag noch verändern mögen. (eulerpool-AFX)