Arbeitsministerin Bas fordert Reform der Rente: Ein mutiges Umdenken ist gefragt
In der Debatte um die Zukunft des deutschen Rentensystems hat Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erneut eine umfassende Reform angemahnt. Bas betonte in einem Interview, dass es nicht ausreichen werde, lediglich punktuelle Anpassungen vorzunehmen. Deutschland müsse sich an die Vorreiter in Europa, darunter Schweden, die Niederlande, Dänemark und Österreich, anlehnen, um langfristige, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Bas, die den Einfluss der Volksparteien als wegweisend erachtet, unterstrich die Notwendigkeit, ein System zu etablieren, das zukünftigen Generationen Stabilität bietet.
Nach intensiven Verhandlungen hat der Bundestag kürzlich ein entsprechendes Rentenpaket beschlossen, welches nun dem Bundesrat zur Prüfung vorliegt. Noch in diesem Jahr soll eine Rentenkommission eingerichtet werden, die ein breites Spektrum an Vertretern – von Wissenschaftlern bis hin zu jungen Politikern – umfassen wird. Ziel ist es, bis Mitte 2026 konkrete Reformvorschläge zu erarbeiten.
Die Arbeitsministerin kündigte an, dass die Kommission keine Denkverbote auferlegen werde. Alle Themen, die die Zukunft der Rente betreffen, sollen auf den Tisch: Dazu zählen das Renteneintrittsalter, eine Anpassung der Einzahlergruppen und potenzielle Einkommensmodelle. Die Einbindung junger Stimmen und oppositioneller Ansichten ist laut Bas essenziell, um umfassende und akzeptierte Lösungen zu schaffen.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf bestehende Tabus wie die Verlängerung der Lebensarbeitszeit über die aktuelle Grenze von 67 Jahren hinaus und die mögliche Integration von Beamten in das System. Insgesamt zielt die Arbeit der Kommission auf die Entwicklung von Faktoren, die sowohl kosten- als auch rentendämpfend wirken. Bas mahnte zudem an, dass zukünftige Entscheidungen innerhalb der Koalition frühzeitiger abgestimmt werden, um langwierige öffentliche Diskussionen zu vermeiden.

