Dax ringt mit Zuwächsen: Anleger beobachten US-Zinsentscheid gespannt
Der Dax konnte am Montag seinen Aufwärtstrend nur mühsam fortsetzen, da der Markt zwei Tage vor der erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in Unsicherheit verharrte. Der Leitindex schloss mit einem minimalen Plus von 0,07 Prozent bei 24.046,01 Punkten. Seit seinem Tiefpunkt im November, als er unter die Marke von 23.000 Punkten gefallen war, hat der Dax in der Spitze um fünf Prozent zugelegt. Dennoch traten die Investoren vorerst auf die Bremse und warteten auf klare Signale aus den USA.
Der MDax mittelgroßer deutscher Unternehmen verzeichnete dagegen einen leichten Rückgang von 0,11 Prozent auf 29.665,08 Punkte. Dies könnte auf die abwartende Haltung am Markt in Erwartung der Fed-Zinsentscheidung zurückzuführen sein. Ein Stratege von JPMorgan, Mislav Matejka, warnte vor einer möglichen eingepreisten Zinssenkung und dem Risiko, dass Investoren zum Jahresende Gewinne realisieren könnten. Hinzu kommen steigende Renditen am US-Anleihemarkt, die festverzinsliche Anlagen wieder attraktiver machen und zukünftige Finanzierungskosten in die Höhe treiben könnten.
Im SDax sorgte Klöckner & Co für Aufsehen, dessen Aktienkurs dank Übernahmegerüchten und einer Übernahme durch Worthington Steel um 29 Prozent stieg. Dieser Optimismus verbreitete sich auch auf Salzgitter, das von einer Kaufempfehlung der UBS profitierte und mehr als fünf Prozent zulegte. Unterdessen zogen Rüstungswerte Aufmerksamkeit auf sich, wobei Renk mit einem Kursanstieg von 5,5 Prozent glänzte. Analysten sehen weiterhin steigende Rüstungsausgaben unabhängig vom Ausgang des Ukraine-Krieges.
Im Dax führten die Bayer-Aktien die Gewinnerliste mit einem Plus von 4,7 Prozent an, angefeuert durch eine optimistische Analyse von JPMorgan. Hingegen standen Gea-Aktien unter Druck, nachdem Morgan Stanley sie herabgestuft hatte. Der Markt reagierte ebenfalls negativ auf schwache Ausblicke bei Hornbach Holding und Stabilus, deren Aktien im SDax deutlich nachgaben.
Schott Pharma stach durch einen weiteren Kursrückgang hervor und litt unter enttäuschenden Aussichten und negativen Analystenbewertungen. Bei Carl Zeiss Meditec im MDax führte ein Führungswechsel aufgrund eines Verhaltenskodex-Verstoßes zu Turbulenzen, die sich am Ende jedoch etwas beruhigten. Der europäische Markt präsentierte sich insgesamt verhalten, während der EuroStoxx 50 und andere große Indizes der Region kaum über ihren Tagesgewinnschwellen lagen.

