Apple will nun doch Steuern zahlen – aber nur in den USA
Im Steuerstreit zwischen Apple und der Europäischen Union geht das Unternehmen nun selbst in die Offensive. Tim Cook zufolge möchte Apple nun doch wesentlich mehr Steuern zahlen – allerdings soll die EU keinen Cent davon sehen.
Tim Cook hat dem irischen Radiosender RTÉ ein Interview gegeben und dabei deutlich gemacht, wie sich Apple in Sachen Steuern in Zukunft positionieren möchte. Demnach habe die EU „politischen Mist veranstaltet“. Trotzdem sei man nun bereit, mehr als die 0,005% Unternehmenssteuern zu zahlen, die Apple wohl in einem ganz speziellen Deal mit der irischen Regierung ausgehandelt hat.
Das Besondere dabei: Apple möchte zwar mehr Steuern zahlen – allerdings sollen diese in den USA beglichen werden und nicht in der Europäischen Union, wo sie gefordert wurden. Derzeit herrscht in den USA ein Unternehmenssteuersatz von 40%. Da Apple in den letzten Jahren in langfristig laufende Wertpapiere investiert hat, müssten bei einer Investition von 170 Milliarden Dollar ganze 68 Milliarden an die amerikanische IRS abgedrückt werden.
Apple vs. EU: Kehrtwende im Steuer-Streit?
Bisher hatte Apple immer wieder verlautbaren lassen, dass das Unternehmen einen Steuersatz von 40% in den USA nicht leisten werde und den Gewinn stattdessen außerhalb des Zugriffsbereichs des amerikanischen Finanzministeriums parken würde. Lediglich bei einem halb so hohen Steuersatz wäre man bisher bereit gewesen, das Geld in die USA zurückzuführen. Diese Maxime hat Apple mit dem Statement von Tim Cook nun allem Anschein nach aufgegeben.
Quelle: Süddeutsche Zeitung