Warnungen vor autonomen Waffensystemen bei internationaler Konferenz in Wien
Die zunehmende Sorge um die Verbreitung autonomer Waffensysteme stand im Mittelpunkt des Konferenzauftakts in Wien, bei dem Experten aus ca. 150 Ländern zusammenkamen. Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric Egger, unterstrich die Dringlichkeit schnellen Handelns, um der Gefahr durch KI-gestützte Waffensysteme, die in die Hände von Terroristen oder Kriegsverbrechern fallen könnten, entgegenzuwirken.
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg erklärte, dass die Technologieentwicklung der diplomatischen Regulierung voraus sei und mahnte an, dass dieser "Oppenheimer-Moment" eine ähnliche Herausforderung darstellt wie einst der Beginn des nuklearen Wettrüstens. Die Brisanz dieser Technologien manifestiert sich gegenwärtig in Konfliktregionen wie dem Gazastreifen und der Ukraine, wo israelische Streitkräfte KI-gestützte Zielerkennungssysteme nutzen und die Ukraine KI-gesteuerte Drohnen einsetzt.
Der bekannte estnische IT-Investor und Risikoforscher Jaan Tallinn sprach in seiner Keynote darüber, dass der Einsatz von autonomer KI die Anzahl an Todesopfern und Verletzten nicht zu verringern scheint, sondern im Gegenteil womöglich zu einer Verlängerung von Konflikten beiträgt, da die Kosten für Tötungsoperationen sinken.
Trotz offener Diskussionen über Prinzipien und einen unverbindlichen Verhaltenskodex für autonome Waffensysteme, bleibt Russland restriktiven Maßnahmen gegenüber skeptisch und präferiert Gespräche, die im Rahmen der etablierten Genfer Expertengruppe stattfinden. Die Ergebnisse des Wiener Treffens sollen in einen Bericht für UN-Generalsekretär António Guterres eingehen, der für die anstehende Generalversammlung der Vereinten Nationen geplant ist. (eulerpool-AFX)