Annäherung im Nahen Osten: Israel plant diplomatischen Vorstoß im Libanon
Die jüngste Ankündigung aus Jerusalem sorgt für Aufsehen: Israel plant, einen Repräsentanten zu einem Treffen mit wirtschaftlichen und staatlichen Akteuren im benachbarten Libanon zu entsenden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Nationalen Sicherheitsstab angewiesen, die Vorbereitungen für diesen Schritt zu treffen. Es handelt sich um einen bemerkenswerten Versuch, eine Basis für zukünftige Beziehungen und wirtschaftliche Kooperation zwischen den beiden Nationen zu schaffen.
Obwohl bisher weder der genaue Ort noch der Zeitpunkt des Treffens bekannt gegeben wurden, könnte dies einen entscheidenden Wendepunkt in der Beziehung zwischen den beiden historisch verfeindeten Ländern darstellen. Bereits im Jahr 2022 gelang es beiden Staaten, sich nach langwierigen Verhandlungen auf eine maritime Grenze im Mittelmeer zu einigen. Diese Entwicklung zeigt das Potential für weitere Fortschritte.
Die Beziehungen zwischen Israel und dem Libanon sind seit langem angespannt, geprägt von einem formellen Kriegszustand ohne diplomatische oder wirtschaftliche Anerkennung. Dennoch brachte kürzlich Libanons Präsident Joseph Aoun die Möglichkeit neuer Verhandlungen ins Spiel, insbesondere nach der Waffenruhe im Gaza-Konflikt am 10. Oktober. Die USA spielen hierbei eine bedeutende Rolle und setzen sich weiterhin für eine Annäherung der beiden Mittelmeeranrainer ein.
Trotz der anhaltenden Waffenruhe zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon bleibt die Region fragil. Bislang waren die Bemühungen um eine Entwaffnung der Hisbollah ohne Erfolg, und nahezu täglich werden Vorwürfe über Verstöße gegen die Waffenruhe laut.

