Akzo Nobel zeigt Interesse an BASFs Coatings-Sparte
Der niederländische Chemiegigant Akzo Nobel evaluiert offenbar ernsthaft die Möglichkeit, die verbleibenden Coatings-Aktivitäten des deutschen Chemiekonzerns BASF zu übernehmen. Der Bericht der Finanzzeitung "Het Financieele Dagblad", gestützt durch informierte Quellen, lenkt den Fokus auf die strategischen Absichten Akzos, während Finanzchef Maarten de Vries bei der letzten Quartalskonferenz dazu keine Stellung bezog.
BASF unterzieht sich zurzeit einem umfassenden Konzernumbau. Erst kürzlich verkaufte das Unternehmen die Sparte für Gebäudebeschichtungen in Brasilien für 1,15 Milliarden Dollar an den US-Riesen Sherwin-Williams. BASF plant, im zweiten Quartal 2025 erneut an den Markt zu treten, um potenzielle strategische Optionen für ihre Coatings-Sparte, die sich mit Fahrzeug- und Autoreparaturlacken sowie Oberflächenbehandlungen befasst, zu erwägen. Diese Geschäftsbereiche wurden vom Berenberg-Analysten Sebastian Bray kürzlich auf einen Wert von 4,0 bis 4,5 Milliarden Euro geschätzt.
Unterdessen leitet BASF-Chef Markus Kamieth umfassende Restrukturierungen ein, mit dem Ziel, den kriselnden Weltmarktführer im Chemiesektor wieder auf Kurs zu bringen. Teile des Unternehmens sollen veräußert werden, während im Agrarsegment ein Börsengang angestrebt wird. Erstmals seit 2010 wird zudem die Dividende reduziert. Dem Ludwigshafener Stammwerk drohen angesichts neuerlicher Sparprogramme und nicht bezifferter Stellenabbauten weitere Einschnitte.