ABN Amro: Kostenoptimierung durch Stellenabbau und strategische Neuausrichtung
Ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt setzt die neue ABN-Amro-Chefin Marguerite Berard auf eine umfassende Restrukturierung, um die Kosten der niederländischen Bank nachhaltig zu senken. Geplant ist, die Belegschaft bis 2028 um 5.200 Vollzeitstellen zu reduzieren. Dies entspricht einer Verkleinerung des Personalbestands um nahezu ein Viertel im Vergleich zum Ende des Jahres 2024, wie das Institut jüngst auf seinem Kapitalmarkttag verkündete.
Der Finanzkonzern geht davon aus, dass über die Hälfte der betroffenen Stellenstreichungen durch natürliche Fluktuation realisiert werden kann. Bereits in diesem Jahr konnte ABN Amro die Zahl der Vollzeitstellen um rund 1000 reduzieren. Diese Maßnahmen sind Bestandteil eines umfassenden Strategieprogramms, welches darauf abzielt, durch Reduzierung der Kostenbasis das profitable Wachstum zu fördern. Dazu gehört auch eine optimierte Kapitalverwendung, die eine Eigenkapitalrendite von mindestens 12 Prozent bis 2028 verspricht. Zusätzlich wird ein Aufwands-Ertrags-Verhältnis von unter 55 Prozent angestrebt, wobei der Gewinn die Marke von 10 Milliarden Euro überschreiten soll.
Um die Wachstumsstrategie voranzutreiben, hat ABN Amro kürzlich die Übernahme der niederländischen NIBC Bank für fast eine Milliarde Euro von Blackstone angekündigt. Parallel dazu hat die Bank bereits die deutsche Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe integriert. In einer strategischen Gegenbewegung trennt sich ABN Amro von ihrem Privatkreditgeschäft Alfam, welches an den niederländischen Wettbewerber Rabobank verkauft wird. Zukünftig werden Kredite über eine Drittanbieter-Vereinbarung mit der Rabobank angeboten.

