Zwei britische Würdenträger verlieren ihre Ehrentitel
In einem seltenen Schritt wurden zwei britische Persönlichkeiten am Freitag ihrer Ehrentitel entzogen: Lord Rami Ranger und Lawrence Jones. Der Schritt erfolgte auf Anweisung des Königs und resultierte aus Vorwürfen gegen Ranger sowie aus strafrechtlichen Verurteilungen gegen Jones.
Lord Rami Ranger, ein konservativer Spender und Unternehmer, verlor seinen CBE-Titel. Hintergrund sind Vorwürfe, er habe abfällige Bemerkungen über Pakistanis gemacht und eine Journalistin belästigt. Eine Untersuchung des House of Lords gegen Ranger wurde im letzten Jahr eingeleitet. Zudem hatte Ranger zuvor öffentlich kontroverse Äußerungen über eine BBC-Dokumentation gemacht, für die er mittlerweile seine Entschuldigung ausgesprochen hat.
Lawrence Jones, ein Technologie-Unternehmer, wurde sein MBE aberkannt, nachdem er zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Die Verurteilung wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe folgte auf Untersuchungen der Financial Times über sein Arbeitsverhalten. Jones, einst Gründer eines erfolgreichen Internet-Hosting-Unternehmens, fiel durch sein Fehlverhalten nachhaltig in Ungnade.
Bereits zuvor wurden prominente Persönlichkeiten wie Harvey Weinstein und Robert Mugabe ihrer Titel entzogen. Auch Paula Vennells, ehemalige Chefin der Post Office, gab dieses Jahr ihren CBE infolge des Horizon-Skandals zurück.
Die Entscheidung, Ehrungen zurückzuziehen, wirft ein Schlaglicht auf das komplizierte Gleichgewicht zwischen verdienten Anerkennungen und der Verantwortung für persönliches Verhalten.

