Wall Street beendet die EZB-Party wieder

New York (dpa) - Die Wall Street hat am Freitag im Gegensatz zu den europäischen Aktienmärkten die EZB-Party schon wieder beendet. Zuvor waren die Kurse nach der neuen Geldschwemme aus Frankfurt fast flächendeckend nach oben gesprungen.

Teilweise schlechte Quartalsberichte und Ausblicke wie vom Logistikkonzern UPS hätten in New York die Stimmung getrübt, sagten Händler. Das am Vortag angekündigte Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) sei hiervon überlagert worden. Frische Konjunkturdaten brachten keine neue Bewegung in die US-Börsen.

Der Wall-Street-Leitindex Dow Jones Industrial rutschte bis zum Handelsende mit 0,79 Prozent auf 17 672,60 Punkte am deutlichsten ab. Erneut schwache Ölwerte zogen das Aktienbarometer nach unten. Auf Wochensicht bleibt dennoch ein Plus von fast einem Prozent für den Dow. Für den umfassenderen S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,55 Prozent auf 2051,82 Punkte nach unten. An der Computerbörse Nasdaq kletterte der Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen um 0,18 Prozent auf 4278,14 Punkte nach oben.

Im Fokus stehen die Nachrichten aus der Berichtssaison: Tagesgewinner im Dow waren Aktien des Industriekonzerns General Electric (GE) mit plus 0,82 Prozent auf 24,48 US-Dollar. Trotz Belastungen durch den sinkenden Ölpreis - das Unternehmen ist unter anderem beim "Fracking" engagiert - haben die Zahlen zum vierten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Mit dem bestätigten Ausblick für das laufende Jahr fühle sich das Unternehmen wohl, hob ein Händler zudem positiv hervor.

Die Fastfoodkette McDonald's legte eine nur gemischte Quartalsbilanz vor. Börsianer bemängelten ein schlechter als erwartet ausgefallenes Ergebnis. In China seien die Verkäufe aber weniger stark zurückgegangen als von Analysten befürchtet, was das Minus begrenze. Unternehmenschef Don Thompson habe 2014 als herausforderndes Jahr für McDonald's in seinem weltweiten Geschäft bezeichnet und rechne mit weiterem Gegenwind, sagten Händler. Die Papiere fielen um 1,46 Prozent.

Ans Ende des Leitindex rutschten allerdings die Ölwerte Chevron und ExxonMobil mit Abschlägen von jeweils etwa 2 Prozent. Rohöl hatte vor dem Wochenende wieder den Rückwärtsgang eingelegt: US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um fast zwei Prozent.

Ein schlechter Jahresabschluss und trübe Aussichten für 2015 setzten die Aktien von UPS unter Druck. Der DHL-Rivale musste seine Investoren überraschend vor schwachen Geschäftszahlen warnen - die Papiere rutschten um fast zehn Prozent ab. Die Aktie von FedEx verlor im Sog fast drei Prozent. Dabei bleibt der Wettbewerber bei seinen Zielen.

Im Nasdaq 100 glänzte dagegen die Aktie des Kaffee- und Kuchenhauses Starbucks mit plus 6,62 Prozent als Tagessieger. Zum Jahresende war der Umsatz der Kette um 13 Prozent gestiegen, der Gewinn hatte um mehr als 80 Prozent zugelegt. Auch einige Analysten kommentierten laut Händlern das Zahlenwerk optimistisch. Honeywell-Papiere gewannen nach Zahlen mehr als drei Prozent. Der Bericht des Mischkonzerns zum vierten Quartal war ebenfalls besser als von Analysten prognostiziert ausgefallen.

Ein fulminantes Börsendebüt feierte zudem die Box-Aktie. Die Anteile an dem Anbieter von kostenlosen Internet-Speicherplatz in der "Cloud" starteten zu einem ersten Kurs von 20,20 Dollar um mehr als 44 Prozent über dem Ausgabepreis von 14 Dollar.

Der Eurokurs blieb bei 1,1208 Dollar unter Druck. Die Entscheidung der EZB vom Vortag belasten den Euro weiter. Er markierte am Freitag ein neues Elfjahrestief. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1198 (Donnerstag: 1,1618) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8930 (0,8607) Euro. Am Rentenmarkt gewann die richtungweisende 10-jährige Staatsanleihe 21/32 auf 104 3/32 Punkte. Sie rentierte mit 1,79 Prozent.

Börsen / USA
23.01.2015 · 22:58 Uhr
[0 Kommentare]
 
Cyberangriff: Außenamt bestellt russischen Botschaftschef ein
Berlin - Die Bundesregierung hat die Cyberangriffe der Gruppierung APT 28, die dem russischen […] (02)
Nächste Trainer-Abfuhr: Rangnick sagt düpiertem FC Bayern ab
München (dpa) - Ja will denn gar kein Coach mehr zum FC Bayern? Der deutsche Rekordmeister ist […] (20)
Billy Idol: Kein Alkohol, aber Marihuana
(BANG) - Billy Idol hat seine Drogenabhängigkeit hinter sich gelassen. Der 68-jährige Sänger […] (00)
iPhone: Apple will Verschlaf-Problem beim Wecker lösen
Berlin (dpa/tmn) - Der Wecker ist gestellt, doch morgens bleibt er stumm? Das haben jüngst […] (01)
Die große „Terra X“-Show verliert knapp 500.000 Zuschauer
Die gestrige Ausgabe von Die große „Terra X“-Show stand ganz unter dem Motto „Spektakuläre […] (00)
Starbucks stürzt ab: Erwartungen klar verfehlt
Die Kaffeehauskette Starbucks hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024 mit einem Umsatz […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News