Studie offenbart: Gasherde als unterschätzte Quellen der Innenraumverschmutzung
Der bescheidene Gasherd erweist sich als heimlicher Verbreiter von Luftverschmutzung innerhalb der eigenen vier Wände. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern der Stanford University, die neue Daten zur Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) in amerikanischen Haushalten vorlegt, ein Gas, das vor allem beim Verbrennen von Kohle und Gas entsteht und mit Atemwegserkrankungen wie Asthma in Verbindung steht. Die Wissenschaftler untersuchten den Einfluss von gasbetriebenen Herden auf das kurzzeitige und langfristige Einatmen von Stickstoffdioxid in Innenräumen und stellten fest: Die Belastung durch häufigen Gebrauch von Gasherden übersteigt oft die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der United States Environmental Protection Agency (EPA). Ein durchschnittlicher Amerikaner könnte innerhalb seines eigenen Zuhauses bis zu drei Viertel der von der WHO als sicher erachteten NO2-Mengen einatmen. Die Studie, veröffentlicht in 'Science Advances', betont auch die größere Gefährdung von benachteiligten Haushalten. In kleineren Wohnungen unter 800 Quadratfuß breitet sich das Gas schneller aus, was zu einer vierfach höheren Langzeitbelastung führt als in größeren Heimen über 3,000 Quadratfuß. Besonders betroffen sind dabei Haushalte von Schwarzen und Latinos, die 20 Prozent über dem nationalen Durchschnittswert liegen. Rob Jackson, Professor an der Stanford Doerr School of Sustainability und Hauptforschungsleiter der Studie, betont die bisherige Konzentration auf die Reduzierung der Außenraumverschmutzung und mahnt zur Beachtung der Innenraumluft, der wir den Großteil unserer Zeit ausgesetzt sind. Die Erkenntnisse über die Ausbreitung der Verschmutzung, selbst über die Raumgrenzen der Küche hinaus, bilden einen wesentlichen Schritt hin zu einem besseren Verständnis des Gesamtrisikos durch NO2 im Innenraum. (eulerpool-AFX)