US-Arbeitsmarkt zeigt unerwartete Schwäche - Arbeitslosigkeit leicht gestiegen
In den Vereinigten Staaten zeichnet sich eine unerwartete Abschwächung am Arbeitsmarkt ab. Während Experten einen konstant robusten Stellenzuwachs prognostizierten, trübten die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums das Bild. Obgleich die Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau verharrt, weist die nun veröffentlichte Steigerung der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent darauf hin, dass der Arbeitsmarkt nicht ganz so kraftvoll agiert, wie es scheint.
Die Anzahl der Arbeitsplätze wächst langsamer als erhofft, mit lediglich 175.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft und bleibt damit weit hinter den erwarteten 240.000 neuen Jobs zurück. Es ist das geringste Wachstum seit dem Herbst des Vorjahres und die Zahlen der vorherigen zwei Monate mussten sogar nach unten korrigiert werden. Aufschlussreicherweise hat sich die Jobzunahme überwiegend auf die Transport- und Logistikbranche sowie den Bildungs- und Gesundheitssektor beschränkt, was auf eine gewisse Einseitigkeit des Stellenwachstums hindeutet.
Gleichzeitig enttäuscht die Entwicklung der Löhne mit einem Wachstum von 0,2 Prozent im Monatsvergleich. Das liegt unter den Vorhersagen, die mit 0,3 Prozent eine ähnliche Steigerung wie im Vormonat erwarteten. Diese Abschwächung kollidiert mit dem kontinuierlichen Klagen vieler US-Unternehmen über Arbeitskräftemangel, was normalerweise zu einem Anstieg der Löhne führen würde und zusätzliche inflationsbedingte Sorgen weckt.
Trotz hochbleibender Inflation entschied die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) unlängst, den Leitzins stabil zu halten, ohne baldige Senkungen in Aussicht zu stellen. Doch die jüngsten Arbeitsmarktdaten lösten prompt Spekulationen über mögliche sinkende Zinsen in den USA aus. Der Devisenmarkt reagierte sensitiv: Der US-Dollar erlitt Kursverluste, während der Euro davon profitierte und deutlich gegenüber dem Dollar an Wert gewann. Zudem erlebten die Anleihemärkte einen signifikanten Rückgang der Renditen und die Aktienmärkte verzeichneten Kursgewinne. (eulerpool-AFX)