Vietnam vor neuer Herausforderung: Mögliche US-Zölle und die wirtschaftlichen Folgen
Vietnam könnte in den Fokus der US-Handelspolitik rücken, da das Handelsdefizit der USA mit dem asiatischen Land weiterhin ansteigt. Nachdem das Handelsdefizit allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 um nahezu 20% auf 102 Milliarden Dollar gestiegen ist, stehen Befürchtungen im Raum, dass die Trump-Administration neue Zollmaßnahmen ergreifen könnte. Experten und Industrievertreter betrachten die Lage mit Besorgnis.
Unter den Ländern mit den größten Handelsüberschüssen gegenüber den USA liegt Vietnam aktuell an vierter Stelle, hinter China, der Europäischen Union und Mexiko. Die Bedrohung durch potenzielle Zölle könnte Vietnams Wirtschaft treffen, da das Land als Produktionsstandort verschiedener US-amerikanischer Unternehmen wie Apple, Google, Nike und Intel fungiert.
Donald Trump, der Anfang des nächsten Jahres sein Amt antreten wird, hat während seiner Wahlkampagne Zölle von bis zu 20% auf alle US-Importe angekündigt. Vietnam wäre aufgrund seiner eingeschränkten Möglichkeiten zur Gegenwehr ein leichtes Ziel. Peter Navarro, der neue Handelsberater der kommenden Regierung, spricht sich ebenfalls für Zölle auf vietnamesische Waren aus, um das Handelsdefizit zu verringern.
Vietnam könnte versuchen, das Defizit durch verstärkte Importe aus den USA auszugleichen. Doch bleibt fraglich, ob und wie schnell solche Maßnahmen umgesetzt werden können. Kritik und Besorgnis über mögliche Auswirkungen sind bei Wirtschaftsvertretern in Hanoi spürbar. Besonders die Elektronikindustrie, die stark von südkoreanischen Unternehmen wie Samsung geprägt ist, sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert.

