US-Aktien in Erwartung einer möglichen Zinssenkung stabil
Die Anleger an den US-Börsen blieben am Mittwoch optimistisch und investierten weiter, während sie gespannt auf die Entscheidungen der US-Notenbank Fed in der nächsten Woche warteten. Obwohl aktuelle Wirtschaftsdaten keine Hinweise auf eine unmittelbare Zinssenkung gaben, setzte sich die jüngste Erholungsrally nach anfänglichen Schwierigkeiten fort.
Der Dow Jones Industrial konnte zwei Stunden vor Handelsende ein Wachstum von 0,9 Prozent verzeichnen und stand bei 47.906 Punkten. In dessen Sog legte auch der S&P 500 um 0,4 Prozent zu und erreichte 6.855 Punkte. Der Nasdaq 100, der zuletzt besser gelaufen war, zeigte sich etwas träge, konnte aber dennoch um 0,2 Prozent zulegen und stand bei 25.597 Punkten.
Positive Signale von den ADP-Daten, die einen unerwarteten Rückgang der Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft im November zeigten, sowie eine verbesserte Stimmung im ISM-Index für Dienstleister, konnten die Vorfreude dennoch nicht dämpfen. Diese Daten privater Anbieter sind derzeit besonders relevant, da offizielle Regierungsdaten nach einem wochenlangen Stillstand noch immer auf sich warten lassen, darunter auch der für die Fed wichtige Arbeitsmarktbericht für Oktober.
Unterdessen zeigte sich der Chipsektor durch ein starkes Auftreten von Marvell Technology gestärkt, das mit einem Kursanstieg von 5,7 Prozent beeindruckte. Das Unternehmen überzeugte Anleger durch positive Aussagen zu Folgeaufträgen im Bereich kundenspezifischen Chipdesigns, was Erwartungen weckte, dass Marvell weiterhin von der Nachfrage im Bereich KI-Computing profitieren könnte.
Die Stimmung blieb unter führenden Technologiekonzernen gemischt. Während Tesla zu den Gewinnern zählte, erlitt Microsoft einen Rückgang von 1,9 Prozent. Hintergrund war ein Branchenbericht, der vorsichtigere Wachstumserwartungen für KI-Software signalisierte, wenngleich diese Einschätzung von einigen Analysten als übertrieben bewertet wurde.
Im Gesundheitssektor steigerte sich besonders die Aktie von Bristol Myers Squibb mit einem Plus von 5,8 Prozent. Der Pharmariese hatte zuvor angekündigt, dass eine klinische Studie mehr Probanden benötige als ursprünglich gedacht. Trotz dieser Nachricht hielten Analysten aufgrund niedriger Erwartungen das Gesamtbild für positiv.
Negative Entwicklung zeigte sich bei Netflix, dessen Aktien um 5,7 Prozent fielen. Grund war die anhaltende Debatte um eine mögliche Übernahme von Warner Bros Discovery, die kartellrechtliche Hürden bergen könnte. Ein deutlicher Kursrückgang ereilte Acadia Healthcare mit einem Minus von 13,5 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognosen für das laufende Jahr senkte. Im Gegensatz dazu stiegen die Aktien von American Eagle Outfitters um 13,6 Prozent, nachdem das Unternehmen ein solides drittes Quartal vermeldete und seine Jahresziele anhob.

