Unternehmerverband zieht kritische Dialoge mit der AfD in Betracht
Der Verband der Familienunternehmer hat angekündigt, Gespräche mit der Alternative für Deutschland (AfD) nicht mehr kategorisch auszuschließen. Dabei wird auf eine weiterhin kritische Haltung zur Partei Wert gelegt. Diese Offenheit wird von der AfD begrüßt, trifft jedoch anderorts auf Widerstand. Bernd Baumann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag, erklärte, dass immer mehr Verbände den Dialog suchten. Unternehmer verstünden, dass Deutschland auf einen gefährlichen Kurs zusteuere. Baumann sieht in der Entscheidung des Familienunternehmerverbandes, die Brandmauer zu durchbrechen, einen Teil eines wachsenden Trends in der Republik.
Allerdings trifft diese Entwicklung auf scharfe Kritik. Der Wirtschaftsexperte der SPD, Sebastian Roloff, äußerte im 'Handelsblatt', dass eine Partei mit rechtsextremen Tendenzen nicht als normaler Gesprächspartner angesehen werden könne. Der Frust vieler Wähler sei kein ausreichender Grund, die AfD zu legitimieren. Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes der Familienunternehmer, erklärte im 'Handelsblatt', dass das bisherige Kontaktverbot gegenüber AfD-Abgeordneten aufgehoben wurde. Bereits im Frühjahr beschloss der Verband, den Dialog mit ausgewählten AfD-Fachpolitikern zu suchen. Ziel ist es, die Partei inhaltlich herauszufordern.
Der direkte Austausch könne zeigen, dass hinter eingängigen Slogans oft wenig Substanz stecke. Auch Albrecht von der Hagen, Hauptgeschäftsführer des Verbands, betonte bei 'The Pioneer', dass die bisherige Abschottungspolitik gescheitert sei. In zukünftigen Gesprächen solle aufgezeigt werden, dass die aktuelle Wirtschaftspolitik der AfD katastrophale Folgen haben könnte.

