Uhren: Welche Liebhaberstücke eignen sich wirklich als Wertanlage?
30. Mai 2017, 22:19 Uhr · Quelle: klamm.de
Mechanische Uhren von Luxusmarken wie Rolex, Patek Philippe oder A. Lange & Söhne faszinieren mit ihrer präzisen Feinmechanik und exklusiven Designs auch im digitalen Zeitalter Sammler rund um den Globus. Einige Stücke kosten gut und gerne so viel wie ein Auto der Oberklasse – oder mehr. Man möchte meinen, dass beim Kauf einer solchen Uhr renditetechnisch nichts schiefgehen kann. Doch ganz so einfach ist es nicht: Längst nicht jedes Modell steigt tatsächlich im Preis. In unserem großen Ratgeber erklären wir, worauf es bei dieser alternativen Form der Wertanlage wirklich ankommt.
Was Sammler wirklich begeistert, ist das mechanische Innenleben einer Uhr: Ihr leises Ticken und das Geräusch beim Aufziehen der Feder begeistern ebenso wie das scheinbar unaufhaltsame Schwingen eines Tourbillons. Je komplexer die Uhr aufgebaut ist, desto exklusiver ist sie: Verfügt das Modell beispielsweise über spannende Zusatzfunktionen wie die Stoppfunktion eines Chronographen, eine Mondphasen-Anzeige oder gar über einen ewigen Kalender oder ein Tourbillon, hebt das den Wert des Modells deutlich. Aber Vorsicht: Einige solcher Funktionen lassen sich deutlich einfacher auch mit Quarzwerken realisieren, die – von Ausnahmen abgesehen – längst nicht so begehrt sind und sich nur in sehr seltenen Fällen als wertstabile Sammlerstücke eignen. Daher sollten sich Sammler vor allem auf mechanische Modelle konzentrieren. Dabei sind vor allem Armbanduhren und exklusive Taschenuhren denkbar: Letztere erfreuen sich auch im Zuge des Vintage-Trends wieder einer zunehmenden Beliebtheit, was bereits ein Blick in das Angebot einschlägiger Online-Marktplätze wie Chrono24 zeigt.
Neben dem Uhrwerk sind auch Marke und Modell entscheidend: Hier können sich angehende Sammler zunächst auf die High-End-Marken Rolex, Patek Philippe oder A. Lange & Söhne konzentrieren. Für Uhren dieser Hersteller werden auf Auktionen laufend Rekordpreise erzielt: Erst am 14. November 2016, so die Neue Zürcher Zeitung in einem Online-Artikel, zahlte ein gut betuchter Sammler 11 Millionen Franken (rund 10,1 Millionen Euro) für einen Chronographen von Patek Philippe mit Mondphase und ewigem Kalender. Das Stück stammt aus dem Jahr 1943 und kostete seinerzeit "nur" einige Tausend Franken. Die enorme Wertsteigerung dieses Beispiels zeigt: Hier gehen die Faktoren "Marke" und "Komplexität" bereits Hand in Hand. So ein Glücksfall kann passieren, er muss aber längst nicht immer eintreten. Nur die Zeit wird zeigen, ob ein zeitgenössisches Modell ähnlich begehrt bleiben wird. Das lässt sich schwer vorhersehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einer Rolex Daytona, wie sie einst von Schauspieler Paul Newman getragen wurde: Die Armbanduhr ist derart begehrt, dass sie auf Monate und Jahre bei Uhrmachern und Juwelieren vergriffen ist.
Schwieriger wird es bei Luxusmodellen von Marken wie Tag Heuer, Omega oder IWC. Hier ist das einzelne Modell entscheidend. Die Neue Zürcher Zeitung führt erneut ein treffendes Beispiel an: So wurden auf der gleichen Auktion für eine Heuer Autavia von 1966 75.000 Franken (rund 69.000 Euro) gezahlt. Das Modell gab es früher für unter 400 Franken und es ist heute nur so begehrt, weil es damals von dem Formel-1-Fahrer Jochen Rindt getragen wurde – gewissermaßen greift auch hier der Paul-Newman-Effekt. Ähnlich steigen auch uhrengeschichtlich bedeutsame und stilprägende Modelle wie die Blancpain Fifty Fathoms im Preis, eine Uhr, die als eine der ersten echten Taucheruhren gilt. Auch der Blick an das Handgelenk von Filmhelden wie James Bond kann sich beim Uhrenkauf irgendwann rentieren. Es geht also bei beliebten Uhren auch immer darum, dass die Zeitmesser selbst ihren Beitrag zur Geschichte geleistet haben oder zumindest selbst eine erzählen. Eine spannende Auswahl solcher Modelle hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einer Onlinegalerie zusammengestellt.
Wer eine Uhr als Wertanlage kauft, sollte nicht blind zuschlagen, sondern unbedingt auf den Zustand achten. Eine beschädigte Uhr verliert deutlich an Wert. Ohnehin sollten solche Uhren eher für den Tresor als fürs Handgelenk gekauft werden – dessen müssen sich angehende Sammler bewusst sein. Man sollte sie dennoch regelmäßig nach einigen Jahren zum Uhrmacher bringen und dort reinigen lassen – so wirkt man dem ganz natürlichen Verschleiß entgegen. Für Automatikuhren bietet sich zudem ein Uhrenbeweger an, der verhindert, dass bei alten Uhren das Öl im Inneren verharzt. Bei neuen Uhren ist dieser Faktor aufgrund synthetischer Uhrenöle weniger relevant. Auch wichtig: Augen auf beim Uhrenkauf! Plagiate sind für den ungeschulten Blick mitunter nicht sofort zu erkennen. Daher sollte man in jedem Fall nur auf spezialisierten Online-Marktplätzen, in renommierten Auktionshäusern oder im Fachgeschäft eine solche Investition tätigen.

Bildrechte: Flickr 28022014-IMG_0625 Luiz Oliveiraa CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Mechanik statt Quarz
Was Sammler wirklich begeistert, ist das mechanische Innenleben einer Uhr: Ihr leises Ticken und das Geräusch beim Aufziehen der Feder begeistern ebenso wie das scheinbar unaufhaltsame Schwingen eines Tourbillons. Je komplexer die Uhr aufgebaut ist, desto exklusiver ist sie: Verfügt das Modell beispielsweise über spannende Zusatzfunktionen wie die Stoppfunktion eines Chronographen, eine Mondphasen-Anzeige oder gar über einen ewigen Kalender oder ein Tourbillon, hebt das den Wert des Modells deutlich. Aber Vorsicht: Einige solcher Funktionen lassen sich deutlich einfacher auch mit Quarzwerken realisieren, die – von Ausnahmen abgesehen – längst nicht so begehrt sind und sich nur in sehr seltenen Fällen als wertstabile Sammlerstücke eignen. Daher sollten sich Sammler vor allem auf mechanische Modelle konzentrieren. Dabei sind vor allem Armbanduhren und exklusive Taschenuhren denkbar: Letztere erfreuen sich auch im Zuge des Vintage-Trends wieder einer zunehmenden Beliebtheit, was bereits ein Blick in das Angebot einschlägiger Online-Marktplätze wie Chrono24 zeigt.
Marke und Modell sind entscheidend
Neben dem Uhrwerk sind auch Marke und Modell entscheidend: Hier können sich angehende Sammler zunächst auf die High-End-Marken Rolex, Patek Philippe oder A. Lange & Söhne konzentrieren. Für Uhren dieser Hersteller werden auf Auktionen laufend Rekordpreise erzielt: Erst am 14. November 2016, so die Neue Zürcher Zeitung in einem Online-Artikel, zahlte ein gut betuchter Sammler 11 Millionen Franken (rund 10,1 Millionen Euro) für einen Chronographen von Patek Philippe mit Mondphase und ewigem Kalender. Das Stück stammt aus dem Jahr 1943 und kostete seinerzeit "nur" einige Tausend Franken. Die enorme Wertsteigerung dieses Beispiels zeigt: Hier gehen die Faktoren "Marke" und "Komplexität" bereits Hand in Hand. So ein Glücksfall kann passieren, er muss aber längst nicht immer eintreten. Nur die Zeit wird zeigen, ob ein zeitgenössisches Modell ähnlich begehrt bleiben wird. Das lässt sich schwer vorhersehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einer Rolex Daytona, wie sie einst von Schauspieler Paul Newman getragen wurde: Die Armbanduhr ist derart begehrt, dass sie auf Monate und Jahre bei Uhrmachern und Juwelieren vergriffen ist.
Schwieriger wird es bei Luxusmodellen von Marken wie Tag Heuer, Omega oder IWC. Hier ist das einzelne Modell entscheidend. Die Neue Zürcher Zeitung führt erneut ein treffendes Beispiel an: So wurden auf der gleichen Auktion für eine Heuer Autavia von 1966 75.000 Franken (rund 69.000 Euro) gezahlt. Das Modell gab es früher für unter 400 Franken und es ist heute nur so begehrt, weil es damals von dem Formel-1-Fahrer Jochen Rindt getragen wurde – gewissermaßen greift auch hier der Paul-Newman-Effekt. Ähnlich steigen auch uhrengeschichtlich bedeutsame und stilprägende Modelle wie die Blancpain Fifty Fathoms im Preis, eine Uhr, die als eine der ersten echten Taucheruhren gilt. Auch der Blick an das Handgelenk von Filmhelden wie James Bond kann sich beim Uhrenkauf irgendwann rentieren. Es geht also bei beliebten Uhren auch immer darum, dass die Zeitmesser selbst ihren Beitrag zur Geschichte geleistet haben oder zumindest selbst eine erzählen. Eine spannende Auswahl solcher Modelle hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einer Onlinegalerie zusammengestellt.
Last but not least: Auf den Zustand Acht geben!
Wer eine Uhr als Wertanlage kauft, sollte nicht blind zuschlagen, sondern unbedingt auf den Zustand achten. Eine beschädigte Uhr verliert deutlich an Wert. Ohnehin sollten solche Uhren eher für den Tresor als fürs Handgelenk gekauft werden – dessen müssen sich angehende Sammler bewusst sein. Man sollte sie dennoch regelmäßig nach einigen Jahren zum Uhrmacher bringen und dort reinigen lassen – so wirkt man dem ganz natürlichen Verschleiß entgegen. Für Automatikuhren bietet sich zudem ein Uhrenbeweger an, der verhindert, dass bei alten Uhren das Öl im Inneren verharzt. Bei neuen Uhren ist dieser Faktor aufgrund synthetischer Uhrenöle weniger relevant. Auch wichtig: Augen auf beim Uhrenkauf! Plagiate sind für den ungeschulten Blick mitunter nicht sofort zu erkennen. Daher sollte man in jedem Fall nur auf spezialisierten Online-Marktplätzen, in renommierten Auktionshäusern oder im Fachgeschäft eine solche Investition tätigen.

Bildrechte: Flickr 28022014-IMG_0625 Luiz Oliveiraa CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

