Gaspreise auf Talfahrt: Mildes Wetter und geopolitische Entspannung als Treiber
Der Gaspreis in Europa hat im Zuge anhaltend milder Temperaturen einen neuen Tiefstand erreicht. An der niederländischen Börse in Amsterdam wurde der zentrale Erdgas-Future TTF für die Lieferung im kommenden Monat zu einem Preis von 26,64 Euro pro Megawattstunde gehandelt. Damit ist der Preis für Erdgas so niedrig wie seit April 2024 nicht mehr.
Seit Beginn des Novembers zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend im Gaspreis, wobei die Notierungen um rund 15 Prozent gesunken sind. Noch im Juni kletterte der Gaspreis zwischenzeitlich über 42 Euro je Megawattstunde, ausgelöst durch Befürchtungen einer geopolitischen Eskalation nach einem Angriff der USA auf den Iran, einer ressourcenreichen Region.
Der jüngste Preisrückgang wird durch die warmen Wetterbedingungen und einen damit einhergehenden niedrigen Gasverbrauch begünstigt. Zusätzlich haben die anhaltenden Friedensinitiativen im Ukraine-Konflikt den Preis weiter nach unten gedrückt.
Vor Ausbruch des Krieges war Russland einer der größten Gaslieferanten für Europa. Mit den vergleichsweise milden Temperaturen hat sich auch die Entnahme aus den europäischen Gasspeichern deutlich verlangsamt. Nach Angaben des europäischen Gasspeicherverbandes GIE sind die deutschen Gasspeicher am 8. und 9. Dezember kaum geschrumpft, mit einem aktuellen Füllstand von 64,35 Prozent, während Anfang November noch über 75 Prozent verzeichnet wurden.

