Neuer Einführungstermin für Tierhaltungskennzeichnung: Schwerpunkt auf Verbraucherschutz und Bürokratie
Die Einführung des staatlichen Tierhaltungslogos für Fleischprodukte im Einzelhandel entwickelt sich zu einem Vorhaben mit einer komplexen zeitlichen Planung. Ursprünglich sollte das Kennzeichnungssystem im August 2025 eingeführt werden. Jedoch hat sich das Datum zunächst auf März 2026 verschoben und nun erneut auf den 1. Januar 2027 verlagert. Diese Entscheidung wurde kürzlich in einer Vereinbarung zwischen den Koalitionsfraktionen der Union und der SPD getroffen. Von besonderem Interesse ist die Planung, das Label ab Juli 2027 verpflichtend auch in Gastronomiebetrieben einzuführen, um Verbrauchern umfassende Informationen über die Haltungsbedingungen von Tieren zu bieten.
Das Vorhaben eines neuen, verpflichtenden Labels für Fleischprodukte wurde von der Ampel-Koalition 2023 beschlossen, mit dem Ziel, beim Einkauf für mehr Transparenz zu sorgen. Das Kennzeichnungssystem wird fünf Kategorien umfassen, die von den Basisstandards "Stall" bis hin zu "Bio" reichen, und ist speziell für inländische Produkte konzipiert. Jens Behrens, Vertreter der SPD, lobte die erneute Verschiebung des Einführungsdatums als einen wichtigen Schritt zur Optimierung des Vorhabens. Man verfolgt das Ziel einer verbraucherfreundlichen und praxisgerechten Kennzeichnung, welche gut sichtbar auf den Verpackungen angebracht werden soll. Auch hebt Behrens die Relevanz der zukünftigen Anwendung auf gastronomische Betriebe hervor.
Die Union unterstützt dieses Projekt ebenfalls optimistisch. Albert Stegemann, Ernährungspolitiker der CDU, betont die Notwendigkeit einer verwaltungstechnisch einfachen Lösung und verweist auf die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und der Ernährungsbranche. Die Verschiebung biete die Gelegenheit, die Kennzeichnung für importierte Erzeugnisse und die Integration in die Gastronomie besser zu gestalten und zu harmonisieren.
Bereits seit 2019 existiert in Supermärkten eine freiwillige Kennzeichnungsinitiative, bekannt unter dem Namen 'Haltungsform', die auf Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch angewandt wird. Diese private Initiative reflektiert das bereits bestehende Interesse an transparenter Verbraucherinformation, welches mit dem neuen, staatlichen Tierhaltungslabel weiter erfüllt und gestärkt werden soll.
