Turbulenzen und Hoffnungsschimmer auf den europäischen Aktienmärkten
Die Aktienmärkte Europas zeigten am Mittwoch ein verhalten optimistisches Bild mit kleinen Zuwächsen. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets äußerte, dass in den Friedensgesprächen zwischen Washington, Kiew und Moskau Bewegung zu erkennen sei. Gleichzeitig verstärkten schwache US-Wirtschaftsdaten die Erwartung einer möglichen Zinssenkung durch die US-Notenbank im Dezember noch weiter.
Der EuroStoxx 50 verbesserte sich bis zum Mittag um 0,57 Prozent auf 5.605,88 Punkte. Der Schweizer SMI legte um 0,3 Prozent auf 12.811,25 Zähler zu, während der britische FTSE 100 einen Anstieg um 0,21 Prozent auf 9.629,32 Punkte verzeichnete. Doch trotz dieser leichten Aufwärtstrends fehlte den Märkten die nötige Kraft für substanzielle Bewegungen. Marktexperte Andreas Lipkow wies darauf hin, dass die Investoren vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten in einer Wartestellung verharren. Das Thema Zinssenkung beherrscht momentan die Kursentwicklung stark.
Technologiewerte erfuhren besonders hohe Nachfrage, unterstützt durch den internationalen Börsentrend. Der Aktienkurs des Schwergewichts ASML konnte um 2,9 Prozent zulegen. Rohstoffwerte setzten ihre positive Entwicklung der Vortage weiterhin fort. Demgegenüber verzeichneten Nahrungs- und Getränkehersteller Rückgänge. Pernod Ricard büßte 1,7 Prozent ein, nachdem JPMorgan-Analystin Celine Pannuti die Bewertung der Aktie auf "Negative Catalyst Watch" herabgestuft hatte. Auch andere Spirituosenhersteller stehen laut der Expertin vor nach unten korrigierten Gewinnprognosen.
Die pessimistische Sichtweise von JPMorgan erstreckt sich zudem auf Givaudan angesichts erwarteter Einbußen im organischen Wachstum, was zu einem leichten Rückgang der Aktie führte. Stärker betroffen war Adecco: Die Investoren reagierten enttäuscht auf den Kapitalmarkttag, was die Befürchtungen um weitere Dividendenkürzungen im Zuge der Schuldenreduzierung schürte. Der Aktienkurs von Adecco fiel um 7,3 Prozent.

