Thames Water: Bonuszahlungen trotz Finanz- und Umweltkrise im Fokus
Der Vorstandsvorsitzende von Thames Water verteidigt Bonuszahlungen in Höhe von 770.000 Pfund an Führungskräfte, obwohl die Regulierungsbehörde Ofwat deren Rechtfertigung anzweifelt. Gleichzeitig strebt das Unternehmen eine deutliche Erhöhung der Verbraucherpreise an. Chris Weston äußerte, dass es notwendig sei, attraktive Vergütungspakete anzubieten, um qualifizierte Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Trotz Unterstützung für 377.000 Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten, gerät Thames Water zunehmend unter Druck.
Thames Water ist mit circa 16 Milliarden Pfund hoch verschuldet und versucht, zusätzlich drei Milliarden Pfund zu sichern, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Eine Entscheidung der Regulierungsbehörde zur Genehmigung einer drastischen 59%igen Erhöhung der Wasserrechnungen in den nächsten fünf Jahren steht bevor. Diese Erhöhung sei laut Führungskräften essenziell, um das Unternehmen für Investoren attraktiv zu machen und um in die maroden Rohr- und Kanalsysteme zu investieren.
Die Situation spitzt sich zu, da die Vorwürfe von Umweltverschmutzung steigen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete Thames Water eine 40-prozentige Zunahme von Umweltschäden. Mr. Weston führte dies auf einen besonders nassen Frühling und Sommer zurück und betonte, dass die Lösung der Infrastrukturprobleme Jahrzehnte und erhebliche Investitionen erfordere.
Inmitten dieser Herausforderungen mussten zudem bis zu 51 Millionen Pfund an Beratergebühren entrichtet werden, um die finanziellen Rettungspakete zu sichern. Finanzvorstand Al Cochran erklärte, dass der Großteil der 'außergewöhnlichen Posten' in der Bilanz auf diese Beratungsgebühren entfalle. Thames Water steht somit vor wachsendem öffentlichen Unmut über Umweltprobleme, steigende Rechnungen und die Gehälter und Boni von Führungskräften.

