Stuttgart: Wärmewende droht am Widerstand der Bürger zu scheitern
Wärmepumpe statt Gasheizung – doch kaum Nachfrage
Ab Mitte 2026 greift das Gebäudeenergiegesetz, das für neue Heizungen einen 65-Prozent-Anteil erneuerbarer Energien vorschreibt. In Stuttgart müssten dafür jedes Jahr 3.400 Wärmepumpen installiert werden. Tatsächlich gab es im ersten Halbjahr 2025 nur 363 Förderanträge – rund 1.300 zu wenig.
Sanierungslücke und unrealistische Ziele
Die Stadt will den Heizenergieverbrauch bis 2035 um ein Drittel senken. Dafür müsste die Sanierungsrate im Gebäudebestand versechsfacht werden. Laut McKinsey sind die aktuellen Fortschritte jedoch viel zu gering, um die ambitionierten Pläne zu erreichen.
Nahwärme als Hoffnung – und neue Baustellen
Zwar sollen zusätzlich jährlich 27 Kilometer Nahwärmetrassen verlegt werden, doch selbst das reicht nicht aus, um die fehlenden Wärmepumpen zu ersetzen. Außerdem drohen jahrelange Großbaustellen mit massiven Verkehrseinschränkungen – in einer Stadt, die mit Stuttgart 21 bereits überlastet ist.
Politik ringt um Fristen
Ob die Gasheizung wirklich schon 2026 Geschichte ist, bleibt offen. CDU und SPD diskutieren über eine Entkopplung von Wärmeplanungsgesetz und Gebäudeenergiegesetz. Sollte dies kommen, bekämen Gasheizungen eine längere Übergangszeit. Für Stuttgart wäre das ein Aufschub – aber keine Lösung.


