Spürbare Euro-Stärke und arbeitsmarktsensible Entwicklungen in den USA
Der Euro hat am Dienstag ordentlich an Fahrt aufgenommen und erreichte mit 1,1606 US-Dollar seinen höchsten Stand seit Ende Oktober. Am Vormittag notierte die Gemeinschaftswährung noch gut einen halben Cent niedriger, doch die robuste Entwicklung am Nachmittag ließ die Herzen der Anleger höher schlagen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs mit 1,1575 Dollar fest, während man tags zuvor 1,1571 Dollar berichtete. Parallel dazu wechselte der Dollar für 0,8639 Euro den Besitzer.
Interessanterweise drückten sich die besser als vorhergesehenen US-Daten dämpfend auf den Dollar aus. In der Privatwirtschaft ging die Zahl der Arbeitsplätze eindrucksvoll zurück, sank sie doch über die vier Wochen bis zum 25. Oktober um durchschnittlich 11.250 pro Woche. Aufgrund des anhaltenden Shutdowns in den USA mangelt es an offiziellen Konjunkturdaten, wodurch die privat erhobenen Erhebungen an Bedeutung gewinnen. Die wöchentliche ADP-Datenveröffentlichung trägt seit Ende Oktober zusätzlich zur Datenlandschaft bei.
Dass die US-Behörden möglicherweise bald aus der Teilsperrung entlassen werden, ließ die Marktteilnehmer kalt. Trotz einer mehrheitlichen Zustimmung des Senats zu einem Übergangshaushalt wartet das Inkrafttreten auf die Entscheidung des Repräsentantenhauses sowie die Unterschrift von Präsident Donald Trump. Ein baldiges Ende des Shutdowns könnte somit Realität werden.
In Deutschland sahen die ZEW-Konjunkturerwartungen unerwartet schwächeren Zeiten entgegen, obwohl Ökonomen auf eine positive Entwicklung hofften. Diese fast unveränderte Positionierung kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach und stellte fest, dass der Rückgang der wirtschaftspolitischen Zuversicht ein prägendes Element ist. Zwar könnte das Investitionsprogramm konjunkturelle Impulse geben, doch bleiben die strukturellen Herausforderungen bestehen.
Zu weiteren bedeutenden Währungen legte die EZB Referenzkurse auf 0,88040 britische Pfund, 178,46 japanische Yen und 0,9278 Schweizer Franken für einen Euro fest. Der Goldpreis, ausgedrückt in der Feinunze á etwa 31,1 Gramm, schrieb zuletzt mit 4122 Dollar rund 8 Dollar mehr als am Vortag an den Tafeln.

