Spannungen um Nexperia: Chinas Forderungen in der Chipkrise
Die jüngsten Entwicklungen im Streit um das niederländische Halbleiterunternehmen Nexperia rufen China dazu auf, verstärkt Zugeständnisse zu verlangen. Das chinesische Handelsministerium kritisiert, dass die Niederlande bislang keine ausreichenden Maßnahmen gezeigt haben, um die Interessen chinesischer Firmen in der Chipkrise geschützt zu sehen. Der internationale Handelsverkehr leidet zunehmend unter den Unruhen, die auch die Stabilität der globalen Lieferketten gefährden.
Der Aufruf der chinesischen Behörden folgte auf den Onlinebeitrag des amtierenden niederländischen Wirtschaftsministers Vincent Karremans, der am 6. November auf der Plattform X seine Zuversicht über die Fortschritte in den Gesprächen mit China zum Ausdruck brachte. Karremans' Beitrag betonte die Hoffnung, dass die Versorgung mit Chips aus China bald wieder wie gewohnt verlaufen würde, um die Nachfrage der europäischen Kunden von Nexperia zu befriedigen.
Doch die Behörden in Peking drängen darauf, dass die Niederlande nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben, sondern bald auch konkrete Maßnahmen ergreifen. Eine Einmischung über administrative Kanäle lehnt China entschieden ab und signalisiert Bereitschaft zur Zusammenarbeit, indem es niederländische Vertreter für Gespräche nach China einlädt.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Beschlusslage der Niederlande vom 30. September, die den Technologiesektor erschütterte: Die Kontrolle von Nexperia aufgrund von Sicherheitsbedenken bezüglich der chinesischen Muttergesellschaft Wingtech. Chinas Reaktion darauf erfolgte postwendend mit Exportbeschränkungen bestimmter Chips, was insbesondere europäische Automobilhersteller hart trifft. Die andauernden Verhandlungen und potenziellen Ausnahmeregelungen lassen auf eine baldige Lösung hoffen, da erste Genehmigungen für den Export erteilt wurden und die Branchenbeteiligten auf eine rasche Normalisierung der Lieferketten setzen.

