Shania Twain zum 60. Geburtstag: Eine Pionierin für Taylor Swift
Shania Twain, die unbestrittene Königin des Country-Pop, feiert ihren 60. Geburtstag und blickt auf eine Karriere zurück, die nicht nur Rekorde gebrochen, sondern auch den Weg für viele nachfolgende Künstlerinnen geebnet hat. Besonders eine steht im Fokus, wenn es um Twains Einfluss geht: Taylor Swift. Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern und einer unverkennbaren Mischung aus Country und Pop hat Shania Twain ein musikalisches Erbe geschaffen, das bis heute nachhallt.
Ein Leben voller Höhen und Tiefen
Geboren als Eilleen Regina Edwards am 28. August 1965 in Windsor, Ontario, wuchs Shania Twain unter schwierigen Verhältnissen auf. Ihre Kindheit in Timmins, einer kleinen Stadt in Kanada, war von Armut und familiären Konflikten geprägt. Nach der Scheidung ihrer Eltern wurde sie von ihrem Stiefvater Jerry Twain adoptiert, einem Mitglied der Ojibwe-Indigenen. Doch das familiäre Umfeld bot wenig Stabilität, und Gewalt war ein ständiger Begleiter. Trotz dieser Herausforderungen entdeckte Twain früh ihre Leidenschaft für Musik und trat bereits als Kind in Bars auf, um die Familie finanziell zu unterstützen.
Der Durchbruch gelang ihr in den 1990er-Jahren mit dem Album The Woman in Me, das 1995 erschien und weltweit über 20 Millionen Mal verkauft wurde. Songs wie Whose Bed Have Your Boots Been Under? und Any Man of Mine machten sie zur Ikone. Später, mit Come On Over (1997), setzte sie neue Maßstäbe. Hits wie That Don't Impress Me Much und Man! I Feel Like A Woman! wurden zu Hymnen, die nicht nur Country-Fans begeisterten, sondern auch Pop-Liebhaber weltweit in ihren Bann zogen. Dieses Album ist bis heute das meistverkaufte Album einer Solokünstlerin aller Zeiten.
Der Wegbereiter für Taylor Swift
Shania Twains Einfluss auf die moderne Musikszene lässt sich kaum überbewerten. Sie war eine der ersten Künstlerinnen, die Country mit Pop verschmolz und damit ein breiteres Publikum erreichte. Genau diesen Ansatz verfolgte später auch Taylor Swift, die in ihrer frühen Karriere stark von Twain inspiriert wurde. Swift selbst hat mehrfach betont, wie sehr sie die Kanadierin bewundert. Twain wiederum zeigte sich in Interviews beeindruckt von Swifts Werdegang und ihrem Geschick, persönliche Geschichten in ihren Songs zu verarbeiten.
Die Parallelen zwischen den beiden sind offensichtlich. Beide starteten in der Country-Musik, bevor sie sich dem Pop zuwandten, und beide haben es verstanden, ihre Weiblichkeit selbstbewusst in den Vordergrund zu stellen. Twain brach in einer von Männern dominierten Branche Barrieren ein, indem sie nicht nur sang, sondern auch ihre Texte und Videos mit einer starken, unabhängigen Botschaft füllte. Diese Haltung spiegelt sich in Swifts Karriere wider, die ebenfalls für Empowerment und Eigenständigkeit steht.
Persönliche Rückschläge und Comebacks
Trotz ihres Erfolgs blieb Twains Leben von Rückschlägen geprägt. Die Scheidung von ihrem Ehemann und Produzenten Robert John "Mutt" Lange im Jahr 2010 nach einer Affäre mit ihrer besten Freundin war ein schwerer Schlag. Hinzu kam eine schwere Erkrankung: Eine Lyme-Borreliose beeinträchtigte ihre Stimme so stark, dass sie zeitweise nicht mehr singen konnte. Doch Twain gab nicht auf. Nach einer Stimmbandoperation und jahrelanger Rehabilitation feierte sie ein beeindruckendes Comeback, unter anderem mit ihrer Residency in Las Vegas und dem Album Now im Jahr 2017.
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
Mit einem geschätzten Vermögen von rund 400 Millionen Dollar zählt Shania Twain zu den reichsten Sängerinnen weltweit. Doch ihr wahrer Reichtum liegt in ihrem kulturellen Einfluss. Sie hat nicht nur Musikgeschichte geschrieben, sondern auch gezeigt, dass man trotz widriger Umstände an die Spitze gelangen kann. Künstlerinnen wie Taylor Swift stehen auf den Schultern dieser Pionierin, die mit Mut und Talent ein ganzes Genre geprägt hat. Ihr 60. Geburtstag ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein Anlass, ihre Bedeutung für die Musikwelt zu würdigen.

