Scholz und Habeck im Schlagabtausch um Ukraine-Hilfen: Konflikt um Finanzierungsstrategie eskaliert
Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, zeigt sich überrascht über den Vorwurf der „Lüge“, den Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen seine politischen Widersacher erhoben hat. In einem Interview betont Habeck, dass es problematisch sei, die dringend benötigte Hilfe für die Ukraine gegen den sozialen Zusammenhalt im eigenen Land auszuspielen. Diese Debatte entfachte sich im Zuge der geplanten zusätzlichen drei Milliarden Euro an Unterstützung für die Ukraine.
Kanzlerkandidat Scholz plädiert für eine Aussetzung der Schuldenbremse, um die Finanzmittel bereitzustellen. Unterdessen verfolgen Union, FDP und auch die Grünen das Ziel, die Finanzierung über außerplanmäßige Haushaltsausgaben noch vor der bevorstehenden Bundestagswahl sicherzustellen.
In einem jüngsten Auftritt erhob Scholz schwere Vorwürfe und betonte, dass das deutsche Volk belogen werde, ohne dabei Namen zu nennen. Diese Anschuldigung erhitzte die Gemüter und rief Kritiker wie den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner auf den Plan, der Scholz eine verzweifelte Reaktion vorwarf. Auch CSU-Generalsekretär Martin Huber äußerte sich kritisch, indem er Scholz übermäßige emotionale Reaktionen angesichts schlechter Umfragewerte unterstellte.
Olaf Scholz versuchte, seine Position in einem Interview zu untermauern, verzichtete jedoch auf den erneut vorgebrachten Lügen-Vorwurf. Er verwies auf die bestehenden Haushaltsprobleme und fragte gezielt nach den fehlenden Finanzierungsquellen, die seine politischen Mitbewerber seiner Meinung nach ausblenden würden. Robert Habeck hingegen konstatiert, dass für andere politische Vorhaben wie die Förderung von E-Mobilität und die Abschaffung der Netzentgelte Mittel bereitstehen, während bei der Ukraine-Hilfe plötzlich finanzieller Druck geltend gemacht wird. Habeck schlägt vor, zunächst zu helfen und die finanzielle Herausforderung im Anschluss zu klären.