Rutschpartie der Ölpreise: Politische Entwicklungen im Zentrum des Interesses
Die weltweiten Ölpreise erlebten am Dienstag einen leichten Rückgang. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent, mit Lieferung im Januar, sank um 1,40 US-Dollar und fiel damit auf 61,96 US-Dollar. Parallel dazu notierte der Preis für ein Barrel WTI, der US-amerikanischen Sorte zur Lieferung im Dezember, um 1,37 US-Dollar niedriger bei 57,47 US-Dollar.
Im Spannungsfeld globaler Geopolitik stehen die aktuellen Bemühungen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Zentrum. Ein möglicher Frieden könnte die Sanktionen gegen die russische Ölindustrie lockern und eine Rückkehr dieses Öls auf den Weltmarkt bedeuten.
Gemäß ukrainischen Informationen haben Washington und Kiew bei den zentralen Aspekten des US-Friedensplans Übereinstimmung erzielt. Dennoch zeigt sich Russland skeptisch und weist auf mögliche einseitige Veränderungen zugunsten der Ukraine hin.
Carsten Fritsch, Analyst bei der Commerzbank, merkt jedoch an, dass ein signifikanter Anstieg des russischen Ölangebots über die Sanktionen hinaus unwahrscheinlich bleibt. Russland ist an die Produktionsgrenzen der OPEC+ gebunden, und selbst wenn die OPEC+ die Förderziele für das kommende Jahr anheben sollte, dürften Russlands Kapazitäten nahezu ausgeschöpft sein. Der Ölpreis bewegt sich weiterhin in bekannten Bahnen, behindert von der zähen wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und der Aussicht auf ein überschüssiges Angebot auf dem Weltmarkt, was einem deutlichen Preisauftrieb entgegensteht.

