Russland intensiviert nukleare Präsenz mit neuem Depot in Belarus
In einem deutlichen Signal der Machtdemonstration baut Russland neue Sicherheitsanlagen in einem Munitionsdepot in Zentral-Belarus, die für die Lagerung von Nuklearsprengköpfen ausgelegt scheinen. Ein solcher Schritt würde die erste Lagerung russischer Nuklearwaffen außerhalb des eigenen Territoriums seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 darstellen.
In geringer Entfernung sowohl zur Ukraine als auch zu NATO-Staaten verfügt Russland bereits über Atomwaffen auf eigenem Grund. Die Einrichtung eines Depots in Belarus könnte das nukleare Drohpotenzial Russlands weiter unterstreichen und seinen nuklearen Abschreckungsanspruch verstärken.
Der russische Präsident, Wladimir W. Putin, ließ bereits im Frühjahr des Vorjahres verlauten, dass die Fertigstellung eines „speziellen Lagers für taktische Nuklearwaffen“ in Belarus kurz bevorstünde.
Die „New York Times“ hat unter Einsatz von Satellitenbildern, Fotomaterial und durch Gespräche mit Experten für Nuklearwaffen und Rüstungskontrolle die neuen Bautätigkeiten untersucht, die im März 2023 ihren Anfang nahmen.
Etwa 190 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze befindet sich das Depot in der Nähe der Stadt Asipowitschi. Dort errichtete Konstruktionen weisen Merkmale auf, die auch für Nuklearspeicher in Russland typisch sind. Eine neugebaute hochgesicherte Zone ist von gleich drei Zäunen umgeben – zusätzlich zu den bestehenden Sicherheitsabsperrungen der gesamten Basis. Besonders auffällig ist zudem eine überdachte Verladezone, die mit einem scheinbar verdeckten Bunker aus sowjetischer Zeit verbunden ist.
Bei dieser Entwicklung handelt es sich um ein klares Zeichen der geopolitischen Strategie Moskaus, welches sicherlich internationale Aufmerksamkeit und womöglich diplomatische Spannungen nach sich ziehen wird. (eulerpool-AFX)