Rückkehr in die Heimat: Eine emotionale Reise für syrische Flüchtlinge
Ala Jabeer, einst ein Schiffbauer, steht an einem entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben. Am Dienstag überquerte er gemeinsam mit seiner zehnjährigen Tochter die Grenze von der Türkei nach Syrien, mehr als ein Jahrzehnt nachdem der Bürgerkrieg ihn aus seiner Heimat vertrieben hatte. Seit seiner Flucht im Jahr 2010 musste Jabeer zahlreiche Schicksalsschläge ertragen – darunter der Verlust seiner Frau und drei seiner Kinder durch verheerende Erdbeben, die im vergangenen Jahr sowohl die Türkei als auch Syrien trafen.
Jabeers Rückkehr fällt mit einem politischen Umschwung in Syrien zusammen: Nach 13 Jahren Bürgerkrieg haben Rebellen in Damaskus die Kontrolle übernommen, und Präsident Bashar al-Assad ist nach Russland geflohen. Die türkische Regierung unter Präsident Tayyip Erdogan hat kürzlich den Grenzübergang von Yayladagi wieder geöffnet, um die Rückkehr von Teilen der über drei Millionen syrischen Migranten zu erleichtern, die in der Türkei leben. Diese Entscheidung hat bei vielen Syrern Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat geweckt.
In der Grenzstadt Yayladagi, in der einst ein lebhaftes Treiben herrschte, ist es ruhig geworden. Dort, wo Jabeer und seine Tochter die nötigen Papiere für die Rückkehr erhielten, herrscht nun Stille. Inmitten der emotionalen Dramatik dieser Rückkehr versprüht Jabeer dennoch Hoffnung. Er glaubt fest daran, dass sich die Verhältnisse in seiner Heimat verbessern werden, und er freut sich darauf, endlich seine Mutter in Latakia wiederzusehen, die sich um seine Tochter kümmern kann, während er arbeitet.
Präsident Erdogan hat das Ziel betont, „freiwillige, sichere, würdevolle und regelmäßige Rückkehr“ zu ermöglichen, während sich die Lage in Syrien stabilisiert. Der Grenzübergang bei Yayladagi war seit 2013 geschlossen, da die Regionen nahe der Grenze durch Konflikte unsicher waren. Von internationalen Spannungen geprägt, sieht die Türkei ihren Einfluss in Nordsyrien als entscheidend, nachdem sie mehrmals militärisch gegen die Kurdenmiliz YPG vorgegangen ist.
In den Augen vieler ist dies nicht nur eine Reise zurück in die Heimat, sondern auch ein neuer Anfang – geprägt von der Hoffnung auf ein besseres Leben in einer befriedeten Zukunft Syriens.

