Politische Unsicherheiten in Frankreich drücken den Euro
Der Euro geriet am Montag im US-Handel zunehmend unter Druck, belastet durch die politische Instabilität in Frankreich. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1711 US-Dollar, nachdem sie zuvor im europäischen Geschäft etwas höher gehandelt wurde. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1678 Dollar fest, während ein Dollar nun 0,8563 Euro kostete.
Der Rücktritt von Frankreichs neuem Premierminister Sébastien Lecornu nach nur vier Wochen im Amt hat das Land in eine politische Krise gestürzt. Die unklare Zukunft hinsichtlich der Bewältigung der staatlichen Verschuldung sorgt für Unsicherheit an den Märkten und lässt Neuwahlen wahrscheinlich erscheinen. Die Commerzbank-Volkswirte sehen dadurch weiterhin keine Lösung der politischen Blockade in Sicht, und befürchten, dass die Schuldenquote ohne Reformen über 150 Prozent steigen könnte.
Der japanische Yen zeigte sich ebenfalls schwach gegenüber den Hauptwährungen. Der Euro erreichte ein Rekordhoch von 176,25 Yen, und der Dollar notierte bei einem neuen Spitzenwert von 150,48 Yen. Die Wahl von Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden LDP belastete den Yen zusätzlich. Commerzbank-Expertin Nguyen verweist auf Takaichis Nähe zu den Prinzipien der Abenomics, einer expansiven Wirtschafts- und Geldpolitik. In der Praxis könnte Takaichi jedoch zurückhaltender agieren müssen, da die LDP ihre absolute Mehrheit verloren hat und auf die Unterstützung des Koalitionspartners sowie der Opposition angewiesen ist.

