Optimismus trotz Zurückhaltung: Vor Arbeitsmarktbericht herrscht Spannung an der Wall Street
Die an Wall Street gehandelten Futures blieben am Freitag weitgehend unverändert, da Anleger vor der Veröffentlichung eines entscheidenden monatlichen Arbeitsmarktberichts auf die Bremse traten. Der Bericht wird als wichtiger Indikator für die Zinsentscheidungen der Federal Reserve angesehen.
Nach den durch Hurrikane und Streiks verursachten Engpässen wird für den November ein deutlicher Anstieg der Beschäftigungszahlen erwartet. Dies wird jedoch voraussichtlich nicht zu einer wesentlichen Lockerung der Arbeitsmarktbedingungen führen, was die Fed veranlassen könnte, die Zinsen im laufenden Monat erneut zu senken.
Marktstratege Max McKechnie von J.P. Morgan Asset Management betont, dass aktuelle Äußerungen der Fed-Vertreter alle Optionen für Dezember offenlassen und die Entscheidung weiterhin unvorhersehbar bleibt. Eine starke Entwicklung der Beschäftigungszahlen könnte jedoch Änderungen im Zinspfad der Fed für das kommende Jahr fast unausweichlich machen.
Laut einer Reuters-Umfrage unter Ökonomen wird für die Veröffentlichung um 8:30 Uhr ein Anstieg der Arbeitsplätze um 200.000 erwartet, während die Arbeitslosenquote auf 4,2 % steigen könnte. Derzeit schätzen Händler die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung im Dezember auf nahezu 67 %, basierend auf den Daten des CME FedWatch Tools.
Neben dem Arbeitsmarktbericht steht auch die Veröffentlichung des vorläufigen Verbrauchervertrauenswertes der University of Michigan an, die kurz nach Handelsbeginn am Freitag erfolgt. Vier Fed-Offizielle haben öffentliche Auftritte geplant, bevor am Wochenende das Medienecho vor der Fed-Sitzung am 17.-18. Dezember beginnt.
Trotz eines Rückgangs der US-Aktienmärkte in der letzten Sitzung, hervorgerufen durch einen starken Abwärtstrend bei UnitedHealth und Kursverlusten bei Technologiewerten, bleiben S&P 500 und Nasdaq auf Kurs für den dritten wöchentlichen Gewinn in Folge. Der Dow hingegen hat leichte Verluste zu verkraften.
Insgesamt schweben die drei Indizes in der Nähe ihrer Rekordhöhen, angetrieben von kontinuierlichen Gewinnen der Technologieriesen dank des KI-Hypes. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der gewählte US-Präsident Donald Trump mit seinem Sieg am 5. November zusätzliche Auftriebskräfte geliefert hat. Analysten rechnen damit, dass seine Steuer- und Deregulierungspolitiken die Unternehmensperformance weiter stützen könnten.
Ole Akteure wie Ulta Beauty sorgten für Bewegung im frühen vorbörslichen Handel, als das Unternehmen seine Jahresgewinnprognose anhob - ein Signal für die gestiegene Nachfrage nach Parfums und Make-up zur Weihnachtseinkaufszeit.

