Novo Nordisk gerät nach Alzheimer-Studienmisserfolg ins Straucheln
Der dänische Pharmariese Novo Nordisk steht nach einem herben Rückschlag erneut unter Druck. Die Aktien des Unternehmens verzeichneten am Montag einen dramatischen Kurssturz von über zwölf Prozent und erreichten mit fast 267 dänischen Kronen ihren niedrigsten Stand seit 2021. Obwohl sich die Verluste bis zum Handelsschluss auf etwa sieben Prozent verringerten, waren sie weiterhin die größten Verlierer im Stoxx Europe 50. Im Gegensatz dazu legte der US-amerikanische Wettbewerber Biogen in New York um fast fünf Prozent zu.
Der Grund für den Einbruch liegt in einer misslungenen Alzheimer-Studie mit dem Abnehmmittel Semaglutid, das in der Phase-III-Studie keine signifikante Wirkung gegen das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zeigte. Analysten bewerten den Einfluss dieser Nachricht unterschiedlich. Michael Leuchten von Jefferies äußerte sich skeptisch: Der Misserfolg der Semaglutid-Tablette Rybelsus beraubt Optimisten eines wichtigen Arguments, während die Umsatzaussichten bis 2027 intensiv diskutiert werden.
Elmar Kraus von der DZ Bank sieht das Studienergebnis als Teil einer Reihe von Rückschlägen und unterstreicht, dass die Erwartungen an die Studie ohnehin verhalten waren. Novo Nordisk hatte selbst auf die geringen Erfolgsaussichten hingewiesen, sah sich jedoch aus medizinischer Notwendigkeit verpflichtet, das Projekt anzugehen. Auch Analystin Yihan Li von Barclays bestätigt die niedrigen Erwartungen und merkt an, dass Anleger nun den Fokus auf andere Geschäftsbereiche legen können.
Novo Nordisk hatte dank seiner erfolgreichen Abnehmspritzen eine bemerkenswerte Kursrallye erlebt, die im Juni 2024 in einem Allzeithoch von über 1.033 Kronen mündete. Doch mit wachsender Konkurrenz und schwindendem Enthusiasmus um die Abnehmmittel gerät der Aktienkurs zunehmend unter Druck.

