Neues Alien-Spiel: „Shadow of the Tomb Raider mit Xenomorphs“ in Entwicklung bei Eidos Montreal
Ein totgeglaubtes Alien-Projekt ist zurück. Nach jahrelanger Entwicklungshölle hat das Survival-Horror-Spiel unter dem Codenamen „Marathon“ ein neues Zuhause bei Eidos Montreal gefunden. Insider beschreiben das Gameplay als „Shadow of the Tomb Raider mit Xenomorphs“ – eine Mischung aus Action-Adventure, Platforming und Horror.
Turbulente Entwicklungsgeschichte seit 2020
Die Geschichte des Projekts liest sich wie ein Drama. Laut Insider Gaming befindet sich das Spiel seit mindestens 2020 in Entwicklung und lief unter verschiedenen Codenamen, darunter „Marathon“. Ursprünglich wurde das Projekt erstmals im November 2022 von Insider Gaming erwähnt, galt in den Folgejahren jedoch mehrfach als tot.
Das Spiel wechselte in dieser Zeit mehrfach den Entwickler. Dokumente aus dem Jahr 2025 zeigen nun, dass Eidos Montreal die Verantwortung übernommen hat – ein Studio, das durch Deus Ex: Human Revolution, Marvel’s Guardians of the Galaxy und seine Mitarbeit an Shadow of the Tomb Raider bekannt ist. Diese Erfahrung mit Action-Adventures und narrativen Third-Person-Spielen macht das Studio zu einer interessanten Wahl für dieses Alien-Projekt.
Gameplay-Mix aus Action, Platforming und Horror
Das Gameplay soll eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Elementen bieten. Spieler müssen auf einer verfallenden Raumstation sowohl Xenomorphs als auch Spezialeinheiten entkommen. Der Fokus liegt dabei auf:
- Schleichmechaniken und Ressourcenmanagement
- Plattformpassagen und akrobatischen Bewegungen
- Rätseln wie Maschinenreparaturen und Code-Entschlüsselung
- Kämpfen gegen adaptive KI-Gegner
Besonders interessant: Die KI der Xenomorphs soll sich an die Taktiken des Spielers anpassen und entsprechend reagieren. Dies erinnert an das gefeierte Alien: Isolation von 2014, das für seine intelligente Xenomorph-KI bekannt war.
Charaktere: Aubrey, Ryuzo und Ripley 8
Dokumente enthüllen mindestens drei Hauptcharaktere. Aubrey ist die spielbare Protagonistin, eine Ingenieurin mit Zugang zu speziellen Werkzeugen wie Greifhaken und magnetischen Stiefeln – Ausrüstung, die stark an Lara Crofts Arsenal erinnert.
Ryuzo wird als neuer Antagonist beschrieben, der die Raumstation als seine persönliche Festung betrachtet. Seine Rolle und Motivation bleiben bisher geheimnisvoll.
Die größte Überraschung: Ripley 8 kehrt zurück. Dieser Klon der legendären Ellen Ripley wurde in „Alien: Resurrection“ (1997) eingeführt und ist ein Hybrid aus Mensch und Xenomorph. Ob Sigourney Weaver ihre ikonische Rolle erneut übernehmen wird, ist noch unklar. Laut Insider Gaming hofft das Team auf ihre Beteiligung, konkrete Verhandlungen wurden jedoch noch nicht bestätigt. Auch bleibt offen, ob Ripley 8 spielbar sein wird oder als NPC auftritt.
Budget-Verdoppelung signalisiert Vertrauen
Ein positives Zeichen für das Projekt: Das Budget wurde deutlich erhöht. Ursprünglich waren etwa 30 Millionen US-Dollar angesetzt, mittlerweile liegt der Rahmen bei unter 75 Millionen Dollar. Diese Verdopplung deutet auf erneutes Vertrauen in das Projekt hin, auch wenn es für AAA-Standards immer noch moderat bleibt.
Quellen berichten, dass sich das Spiel aktuell „an einem guten Punkt“ befinde, trotz der frühen Entwicklungsphase. Die erhöhten Mittel könnten es Eidos Montreal ermöglichen, ihre Vision eines atmosphärischen Survival-Horror-Erlebnisses mit Action-Adventure-Elementen vollständig umzusetzen.
Release-Ziel: 2028 für alle großen Plattformen
Als Veröffentlichungszeitraum wird 2028 angepeilt, mit Releases auf allen großen Plattformen – voraussichtlich PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S. Insider Gaming betont jedoch, dass sich sowohl das Release-Datum als auch andere Details noch ändern können, da sich das Spiel in früher Entwicklung befindet.
Diese lange Entwicklungszeit bis 2028 gibt dem Team ausreichend Raum, die Vision umzusetzen und die Fehler früherer Alien-Spiele zu vermeiden. Nach dem relativen Misserfolg von Aliens: Fireteam Elite (2021) benötigt das Franchise dringend einen Qualitätstitel.
Kontext: Alien-Renaissance in vollem Gange
Das neue Spiel profitiert von einer aktuellen Alien-Renaissance. Der Film „Alien: Romulus“ (2024) war ein Kassenerfolg und belebte das Interesse am Franchise neu. Die FX-Serie „Alien: Earth“ (2025) erweitert das Universum auf dem Bildschirm.
Besonders relevant: Creative Assembly kündigte im Oktober 2024 offiziell Alien: Isolation 2 an. Das Original von 2014 gilt als einer der besten Survival-Horror-Titel aller Zeiten und setzte Maßstäbe für Spannung und atmosphärisches Gameplay. Die Ankündigung der Fortsetzung zeigt, dass Disney und 20th Century Studios wieder bereit sind, in hochwertige Alien-Spiele zu investieren.
Die Disney-Übernahme von 20th Century Studios im Jahr 2019 war laut ehemaligen Entwicklern der Schlüssel, der Projekte wie Alien: Isolation 2 „deutlich möglicher“ machte. Dieser IP-Shake-up könnte auch dem Eidos Montreal-Projekt zugutekommen.
Warum „Shadow of the Tomb Raider mit Xenomorphs“?
Der Vergleich mit Shadow of the Tomb Raider ist aufschlussreich. Dieses Spiel kombinierte:
- Weitläufige, begehbare Hub-Bereiche
- Intensive Schleichpassagen
- Komplexe Umgebungsrätsel
- Actionreiche Kampfsequenzen
- Atmosphärische Erkundung
Übertragen auf ein Alien-Setting bedeutet dies: Spieler erkunden die Raumstation nicht linear, sondern mit Rückkehrer-Elementen und Metroidvania-Ansätzen. Die Greifhaken und magnetischen Stiefel ermöglichen vertikales Gameplay und akrobatische Fortbewegung – ähnlich wie Laras Kletterpartien, nur in Zero-Gravity-Bereichen.
Der Horror-Aspekt kommt durch die ständige Xenomorph-Bedrohung, ähnlich wie Mr. X in Resident Evil 2 oder der Xenomorph in Alien: Isolation. Die Kombination aus Erkundung, Rätseln und Überlebenskampf könnte das beste aus beiden Welten vereinen.
Herausforderungen und Erwartungen
Das Projekt steht vor erheblichen Herausforderungen. Nach dem Flop von Aliens: Fireteam Elite sind die Erwartungen hoch, aber das Vertrauen der Spieler beschädigt. Eidos Montreal muss beweisen, dass sie das richtige Studio für diese Aufgabe sind.
Die Entwicklungsgeschichte mit mehreren Studio-Wechseln ist besorgniserregend. Solche Projektübergänge führen häufig zu inkonsistenten Visionen und technischen Problemen. Dass das Spiel aktuell „an einem guten Punkt“ sein soll, ist ermutigend, sollte aber mit Vorsicht genossen werden.
Fazit: Hoffnung für das Alien-Gaming-Franchise
Das neue Alien-Spiel von Eidos Montreal könnte genau das sein, was das Franchise braucht: Ein hochwertiger Singleplayer-Titel mit innovativem Gameplay-Mix, der sich von reinen Horror-Erlebnissen wie Alien: Isolation unterscheidet, ohne die Atmosphäre zu opfern.
Die Kombination aus Tomb Raider-Mechaniken und Alien-Horror klingt auf dem Papier vielversprechend. Mit Ripley 8 als möglichem Charakter, dem erhöhten Budget und einem erfahrenen Entwicklerteam könnte 2028 das Jahr werden, in dem Alien-Fans endlich wieder ein AAA-Spiel bekommen, das der Lizenz gerecht wird.
Bis dahin bleibt abzuwarten, ob Eidos Montreal die Balance zwischen Action-Adventure und Survival-Horror meistert – und ob Sigourney Weaver tatsächlich zurückkehrt. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob dieses Projekt die lange Entwicklungshölle überlebt und 2028 als Erfolg landet.


