Neue Vergleichsplattform für Online-Casinos geht an den Start
Nach jahrelangen und teils zähen Verhandlungen hat die Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März einen lang erwarteten Beschluss gefasst. Im Sommer 2021 soll ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten und klare Fakten für Online-Casinos schaffen. Das Echo fiel sowohl in den Medien als auch in der Branche überwiegend positiv aus. Trotz einiger Kritik an Detailpunkten der Regelung wurde durchweg begrüßt, dass auf dem umkämpften Markt für virtuelle Casinos endlich Rechtssicherheit geschaffen wird. Auf die Branche dürften dadurch aber zum Teil tiefgreifende Veränderungen zukommen. Insbesondere die Anbieterstruktur könnte im Zuge der Lizenzvergabe einigen Umwälzungen unterworfen werden. Das nächste Jahr könnte für Casino-Anbieter in Deutschland also turbulent werden. Inmitten dieses Umbruchs wird in diesen Tagen eine neue Vergleichsplattform für Online-Casinos lanciert. Gründer Stefan Lengefeld sieht die Zeit gekommen, neue Akzente in der Branche zu setzen.
Veränderungen als Chance begreifen
Aus seiner Sicht stellt die Reform des Glücksspielstaatsvertrags eine einmalige Gelegenheit für die Branche dar, sich als verantwortungsbewussten Zweig der deutschen Digitalwirtschaft zu etablieren. Ein koordiniertes Vorgehen der Casino-Betreiber zum Spielerschutz wurde bisher durch die unklare Rechtslage erschwert. Lengefeld begrüßt daher das Reformvorhaben und möchte mit CasinoBlox.com einen aktiven Beitrag dazu leisten, die Sicherheit der Nutzer von Online-Casinos zu erhöhen und Betreiber beim Aufbau nachhaltiger Geschäftsmodelle zu unterstützen. Insbesondere eröffne der neue Glücksspielstaatsvertrag neue Perspektiven beim Spielerschutz. Casinobetreiber können ihre Maßnahmen zukünftig mit Behörden und Interessenverbänden abstimmen und so deutlich effektiver handeln.
Details der neuen Regelung
So ermöglicht die Neuregelung erstmals die Einrichtung einer plattformübergreifenden Sperrliste. Einem Bericht von Zeit.de zufolge soll außerdem zwischen 6 und 21 Uhr keine Werbung für das Online-Glücksspiel in Rundfunk und Internet geschaltet werden. Diese Regelung soll dazu beitragen den Jugendschutz zu stärken. Auch die Höhe der Einsätze, die monatlich getätigt werden können, soll plattformübergreifend begrenzt werden. Maximal 1.000 Euro im Monat soll ein Nutzer zukünftig einzahlen können. Was die Lizenzvergabe angeht, wird zukünftig zwischen virtuellen Spielautomaten und andere Casino-Spielen unterschieden. Während Spielautomaten bald auch zusammen mit Sportwetten angeboten werden dürfen, gilt für Spiele wie Roulette, Blackjack oder Poker dann eine strengere Regelung. Für diese Angebote wird ab nächstem Jahr eine Lizenz des jeweiligen Bundeslandes notwendig sein. Wie viele Anbieter die Länder jeweils zulassen werden, ist noch unklar.
Affiliates als wichtige Stakeholder
Stefan Lengefeld weist unterdessen auf die wichtige Rolle hin, die Affiliate-Seiten in der Branche spielen. Sie sind für viele Nutzer die erste Anlaufstelle, um eine Übersicht der verschiedenen Angebote zu erhalten. Erklärtermaßen zielen sie darauf ab, einen transparenten Vergleich zwischen den Konditionen der Anbieter zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützen sie Verbraucher bei der Unterscheidung von seriösen und unseriösen Angeboten. Affiliate-Seiten sind daher gut positioniert, um zwischen den Interessen von Anbietern und Nutzern zu vermitteln. Trotzdem wird ihrer Bedeutung für die Branche bislang nur unzureichend Rechnung getragen. Lengefeld hofft, dass Plattformen wie die seine zukünftig Anerkennung als wichtige Stakeholder erfahren. Er sieht aber auch die Betreiber von Affiliate-Plattformen selbst in der Pflicht. Sie sollen nach seiner Vorstellung zukünftig mehr Verantwortung übernehmen. Ihre wichtige Stellung sollten sie demnach nutzen, um auf nachhaltige Geschäftspraktiken und einen effizienten Markt zu drängen.
Zusammenarbeit mit Casino-Betreibern, Entwicklerstudios und Verbrauchern Dazu könnten Affiliate-Seiten mit allen Beteiligten zusammenarbeiten. Die Betreiber von Casino-Plattformen könnten sie dabei unterstützen, ihre Marken aufzubauen und zu schützen. Sowohl etablierte Anbieter als auch Neueinsteiger könnten sich in Zusammenarbeit mit Affiliates profilieren und ihr Angebot auf die richtige Zielgruppe zuschneiden. Auch Entwicklerstudios könnten sich zukünftig direkt an Affiliate-Plattformen wenden, um vielversprechende Neuveröffentlichungen in den Fokus zu stellen. Verbraucher könnten sich nicht nur für Neuigkeiten zu den Angeboten an die Affiliates wenden. Sie könnten dort auch Informationen zum verantwortlichen Umgang mit Glücksspielangeboten erhalten. Affiliate-Seiten könnten daher in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der Branchenstrategie zum Spielerschutz werden.
Sozialverantwortung der Casino-Betreiber
Bislang waren Online-Casinos bei ihren Bemühungen zum Spielerschutz weitgehend auf sich allein gestellt.Viele Angebote bewegten sich in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone, da sie zwar nach EU-Recht legal waren, nach deutschem Recht aber keine gültigen Lizenzen hatten. Behördliche Unterstützung beim Spielerschutz blieb ihnen daher verwehrt. Während Spielhallen in Deutschland schon seit langem an einer zentralen Sperrdatei für Problemspieler teilnehmen, hatten Online-Plattformen bislang keinen Zugang zu diesem System. Auch die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Interessenverbänden gestaltete sich aufgrund der komplizierten Rechtslage als schwierig. Die Beteiligung an branchenübergreifenden Initiativen zum Spielerschutz erfolgte auf rein freiwilliger Basis. Zukünftig können Unternehmen nicht nur mit deutschen Behörden zusammenarbeiten, sondern sich auch auf nationaler Ebene auf einheitliche Maßnahmen zum Spielerschutz verständigen.
Vor Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags müssen noch die Landesparlamente den Gesetzentwurf ratifizieren. Auch die EU-Kommission muss dem neuen Regelwerk ihre Zustimmung geben. Wenn das Reformvorhaben auch diese Hürden meistert, dürften in der deutschen Glücksspiel-Branche einige Veränderungen anstehen.


