Neue Strategie im Gaza-Konflikt: Stufenmodell für Waffenruhe im Fokus

Im Schatten einer fragilen Stille haben die jüngsten Verhandlungsrunden in Kairo neue Details eines potenziellen Abkommens zur Beendigung des Gaza-Krieges offengelegt. Ein von der islamistischen Hamas geprüftes, zweistufiges Abkommen, das laut Berichten des 'Wall Street Journal' auf Grundlage israelischer Beteiligung entworfen wurde, könnte die Emotionen in der heiß umkämpften Region dämpfen.

Angestrebt wird eine erste Phase, die innerhalb von drei Wochen die Freigabe von zumindest 20 inhaftierten Personen und einen simultanen Gefangenenaustausch palästinensischer Detainees vorsieht, wobei die Frist pro weiterer Person um jeweils einen Tag erweitert werden könnte. Eine darauffolgende zehnwöchige Waffenruhe böte die Chance, über eine breitere Geiselfreilassung und eine Verstetigung der Kampfpause - potenziell bis zu einem Jahr - zu verhandeln.

Eine israelische Offizielle bestätigte gegenüber der 'Times of Israel' eine hohe Bereitschaft zur Flexibilität, um eine Lösung herbeizuführen, einschließlich einer reduzierten Zahl von Hamas-freizulassenden Personen sowie eine Übernahme der Sicherheitskontrollen durch Ägypten. Dies könnte es Palästinensern ermöglichen, ohne israelische Überprüfung zurück in den Norden des Gazastreifens zu migrieren.

Mit der Deadline für eine Rückmeldung der Hamas am Abend des Mittwochs steigt die Spannung, während Berichte aufzeigen, dass Israel eine Delegation für die indirekten Gespräche in den Ring schicken möchte. Die israelische Regierung betrachtet den neusten Vorschlag als ultimative Gelegenheit, eine Entscheidung der Gegenseite zu forcieren – andernfalls stünde eine Offensive in Rafah im südlichen Gaza an.

Die USA, vertreten durch den Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, betonen die Dringlichkeit einer zeitnahen Lösung, anerkennen das israelische Engagement für den Friedensprozess und appellieren an die Hamas, das Abkommen anzuerkennen. Die Vermittlerrolle übernehmen neben Ägypten auch Katar und die USA, da ein direktes Dialog zwischen Israel und der Hamas ausgeschlossen ist. (eulerpool-AFX)