Mitbestimmung als Grundpfeiler: Volkswagen feiert 80 Jahre Partnerschaft
In Wolfsburg wurde der 80. Jahrestag der Mitbestimmung im VW-Werk mit einer Feier begangen, bei der Konzern und Betriebsrat die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Management und Arbeitnehmervertretung würdigten. Vor rund 250 Gästen lobte Konzernchef Oliver Blume die Mitbestimmung als Kennzeichen der Unternehmensführung, die Volkswagen zur Identität geworden sei. Dabei hebt Blume hervor, dass das Kräfteverhältnis zwischen Konzernleitung und Betriebsrat konstruktiv gestaltet sei, stets auf Augenhöhe und respektvoll.
Entsprechend betonte Daniela Cavallo, Betriebsratsvorsitzende, die wesentliche Verbindung zwischen Mitbestimmung und Volkswagen. Sie beschrieb die vergangenen 80 Jahre als gewachsene Demokratie, die zur Erfolgsgeschichte des Unternehmens beiträgt. Cavallo betonte die Bedeutung, diese demokratischen Werte zu verteidigen, selbst wenn sie in der aktuellen Zeit angegriffen werden.
Christiane Benner von der IG Metall unterstrich, dass die Mitbestimmung bei VW als Beispiel internationaler Relevanz dient und ein entscheidendes Element der Demokratie darstellt. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies bestätigte diese Einschätzung und sieht in ihr eine treibende Kraft für den Aufstieg von Volkswagen zum Weltkonzern. Niedersachsen hält als zweitgrößter VW-Anteilseigner 20 Prozent der Stimmrechte, Lies selbst sitzt im Aufsichtsrat des Unternehmens.
Ein emotionaler Moment der Veranstaltung war die Ansprache von Eva Umlauf, Präsidentin des Internationalen Auschwitz Komitees. Sie erinnerte an die belastete Gründungsgeschichte des Konzerns, wenngleich der Fokus auf der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen VW-Betriebsrat und Komitee lag. Ihre eindringlichen Worte mahnten zur Wachsamkeit gegenüber erstarkenden rechtsextremen Tendenzen, wobei sie die Wirtschaft aufrief, verstärkt gegen Bedrohungen von Freiheit und Demokratie zu signalisieren.

