Märkte im Zickzack – Unsicherheiten dominieren weiterhin
Die Finanzmärkte erleben aktuell eine Berg- und Talfahrt sondergleichen, auch wenn sich die Werte seit ihrem Tief zuletzt verbessert haben. Von einer echten Erholung kann jedoch keine Rede sein, denn politische Spannungen, vor allem die Zollpolitik der Trump-Ära, sorgen weiterhin für Unruhe.
Experten wie Ulrich Kater von der DekaBank beobachten eine Erholung der Märkte durch die Verhandlungen zwischen den USA und China. Doch die grundsätzliche Ausrichtung der US-Politik, eigene Interessen in den Vordergrund zu stellen, bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Martin Zurek von der Weber Bank sieht deshalb ein wackeliges Vertrauen der Märkte in die wirtschaftspolitische Kompetenz der USA. In der Tat sind die Erwartungen bezüglich einer schnellen Rückkehr zu alten Höchstständen niedrig. Zwischen Ankündigungen und Rücknahmen der Regierungspolitik könnten die Märkte in den nächsten Wochen seitwärts pendeln.
Nichtsdestotrotz verzeichnet der DAX eine positive Entwicklung. Aktuell steht er bei 22.342 Punkten – ein erheblicher Sprung seit dem Monatstief von 18.489 Punkten. Auch wenn der Stoxx Europe 600 marginale Zuwächse von knapp 2 Prozent verzeichnet, liegen die US-Indizes wie S&P 500 und Nasdaq 100 weiterhin im Minus, was in erster Linie auf die hohe Unsicherheit zurückzuführen ist.
Thorsten Weinelt von der Commerzbank weist darauf hin, dass aktuelle Wirtschaftskennzahlen und Unternehmensberichte das Augenmerk der Anleger wieder auf sich ziehen könnten. Trotzdem bleibt die Grundstimmung negativ, auch wenn die laufende Berichtssaison besser verläuft als erwartet. Robert Halver von der Baader Bank beschreibt die Berichte als durchwachsen, doch die hoch angespannte Situation in der Handelspolitik hinterlässt wohl weiterhin Sorgenfalten.
Diese Woche steht im Zeichen zahlreicher Berichte: 91 Unternehmen aus dem Stoxx Europe 600, darunter Schwergewichte wie Deutsche Bank, BP und Mercedes-Benz, präsentieren ihre Ergebnisse für das erste Quartal. Auch in den USA nehmen 183 S&P 500-Unternehmen, darunter Exxon Mobil, Amazon und Microsoft, den Terminkalender ein. Diese Unternehmen stehen im Fokus und könnten trotz gemischter Aussichten für Schwung sorgen.